Menü

Antireflexionsbeschichtungen machen alte PV-Anlagen effizienter

Antireflexionsbeschichtungen machen alte PV-Anlagen effizienter

(Quelle: Magazin von PV Tech, Ausgabe Mai 2019)

Während die Mehrheit der weltweit installierten Photovoltaik-Anlagen eine Antireflexionsbeschichtung (AR) bereits im Produktionsprozess erhalten haben, fehlt diese meistens bei vor 2012 verwendeten Paneelen. Es gibt noch eine beträchtliche Kapazität von unbeschichteten Modulen – einigen Schätzungen zufolge zehn Gigawatt -, die hauptsächlich in Europas älteren Solarmärkten konzentriert sind wie Deutschland, Italien, Spanien und Griechenland. Da in diesen etablierten Märkten erhebliche Mengen an Solarkapazitäten installiert sind, für die teils hohe Einspeisetarife gezahlt werden, ist der europäische Solarmarkt eine lukrative Chance für AR-Beschichtungen, da selbst kleine Leistungsverbesserungen einen erheblichen Mehrwert für Eigentümer und Kunden bedeuten können.

Nach Angaben der Handelsorganisation SolarPower Europe sind Reflexionsverluste einer der ersten Verlustfaktoren, die im Energiefluss auftreten, wenn PV-Anlagen Sonnenlicht in Elektrizität umwandeln. AR-Beschichtungen, die in der Regel auf einer auf die Glasfläche des Moduls aufgebrachten Kieselgel-Lösung basieren, bewirken einen allmählichen Übergang von Luft zu Glas für einfallende Photonen. Das Ergebnis ist eine Reduzierung der Lichtmenge, die vom Glas reflektiert wird, sodass mehr Licht zu den PV-Zellen im Modul gelangt, die in Energie umgewandelt werden. Diese Beschichtungen werden dafür sehr dünn, bis zu 150 Nanometer, durch Techniken wie Sprühen auf die Moduloberfläche aufgebracht.

Die Firma Pellucere hat bereits eine Beschichtung (MoreSun) auf dem Markt, die entspiegelnde und schmutzabweisende Eigenschaften vereint, und wirbt mit einem Anstieg der Stromproduktion von bis zu 4,7%. Die Kosten für die Anwendung von MoreSun hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. dem Anlagen- und Modullayout. Die erwartete Amortisationszeit liegt zwischen 1,5 und 3,5 Jahren, abhängig vom Anlagenertrag. Die Beschichtung soll nach Aussage von Pellucere mehr als 10 Jahre halten.

Eine weitere Firma, die an AR-Beschichtungen für PV-Anlagen arbeitet, ist DSM, die zusammen mit Enerparc die Beschichtung auf einem Teil eines 27-MW-Solarpark testet und dabei eine Leistungssteigerung von 2-3% erzielte. Laut DSM macht sich die Beschichtung in weniger als drei Jahren bezahlt.

<< Zurück zu "Alle Meldungen"