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Beantwortung von komplexen ökonomischen und ökologischen Fragestellungen mit dem Simulationstool EDGAR

Beantwortung von komplexen ökonomischen und ökologischen Fragestellungen mit dem Simulationstool EDGAR

(Quelle: Mittelständige Beteiligungsgesellschaft Sachsen, 25.06.2019 und Freiberg Institut für vernetzte Energieautarkie, 29.07.2019)

Ein Drücken auf den Lichtschalter oder ein Drehen am Heizungsregler genügt und unser Zuhause wird hell und warm. So beiläufig wir heute Energieträger wie elektrischen Strom oder Fernwärme nutzen, so ausgeklügelt sind die Technologien dahinter. Zur besseren Planung und zur Simulation hat das Freiberg Institut für vernetzte Energieautarkie  (kurz: Freiberg Institut) ein auf genetischen Algorithmen basierendes Software-Tool mit dem Namen EDGAR entwickelt.

Durch die Vielzahl an Technologie für nachhaltigere Energielösungen (dezentral, u.a. Photovoltaik, Solarthermie, BHKW), die neben den traditionellen Lösungen immer wichtiger werden, gestaltet sich die Planung immer aufwendiger, wenn Gebäude oder gesamte Quartiere mit Energie versorgt werden sollen. Die technischen Optionen erscheinen schier grenzenlos. Um bei aller Komplexität den Blick auf relevante Kennzahlen nicht zu verlieren, hat das Freiberg Institut das Software-Tool EDGAR entwickelt. Dabei steht das Akronym für Engineering, Design, Genetic Algorithm und Revenue. Es erlaubt Entscheidern der Energie- und Immobilienwirtschaft, die optimal auf ihre ökonomischen und ökologischen Ansprüche ausgerichtete Versorgungslösung zu finden.

Unter Rückgriff auf eigene Modellbibliotheken bildet EDGAR ein komplettes Energieversorgungssystem ab und ermöglicht die Simulation von langfristigen Planungszeiträumen. So können beispielsweise ein Photovoltaik-Batterie-System für ein Mehrfamilienhaus oder ein Nahwärmenetz auf Quartiersebene berechnet und bewertet werden. Zur Konzeptionierung und Dimensionierung der jeweiligen Versorgungsstrukturen macht sich EDGAR evolutionäre Algorithmen zu Nutze. Auf diese Weise werden wirtschaftliche, ökologische sowie technische Bilanzen für technisch umsetzbare Szenarien erstellt und anschließend das optimale Szenario für die jeweilige Fragestellung des Nutzers ausgewählt. Vor allem auch die viel diskutierte Energiewende, die Versorger verstärkt auf CleanTech-Lösungen wie Windkraft, Biogas oder Erdwärme umrüsten lässt, eröffnet neue Anwendungsfälle für die Software. Dabei gehen die Einsatzmöglichkeiten von EDGAR über die reine Energieversorgung im Wohnumfeld hinaus und umfassen auch die zunehmende Verbreitung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, die eng an die flächendeckende Installation von Ladestationen (auch in Quartiersnähe) gekoppelt ist oder die Herstellung von grünen Energieträgern im Rahmen von Power-to-X Technologien, wie beispielsweise Wasserstofferzeugung aus Erneuerbaren Energien mittels Elektrolyseverfahren. Damit dürfte auch die Nachfrage an EDGAR des Freiberg Instituts weiter wachsen.

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