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Neue Trends für neues Forschungsprogramm

Neue Trends für neues Forschungsprogramm

(Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) , 14.03.2018)

Im Sommer soll das 7. Energieforschungsprogramm erscheinen. Die Auswertung des 2017 gestarteten Konsultationsprozesses zeigt, welche Forschungsthemen im Fokus stehen. Ganz vorne mit dabei: Sektorkopplung und Digitalisierung.
Die Forschungstrends, die das BMWi aus den Ergebnissen des Konsultationsprozesses ausmachen konnte, wurden Ende Februar in Berlin vorgestellt und diskutiert. Dabei zeichneten sich einige Trends besonders deutlich ab, darunter Digitalisierung, Sektorkopplung und das neue Format der Reallabore. Diese Themen waren von den Experten im Vorfeld am häufigsten als neue Forschungsschwerpunkte genannt worden.
Voll im Trend: Die Energiewende wird digital
Die Digitalisierung ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Das liegt daran, dass die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien je nach Tageszeit und Wetterlage stark schwankt und zudem viele kleine Anlagen Strom erzeugen statt wie bisher einige große Kraftwerke. Deshalb müssen Stromnetze, -erzeuger und -verbraucher in Zukunft intelligenter miteinander vernetzt werden, damit der Strom immer genau dorthin gelangen kann, wo er gerade benötigt wird.

Dazu benötigen wir jedoch ein Daten- und Energienetz mit völlig neuen Strukturen und Funktionalitäten, einen sogenanntes Smart Grid,  das stets für einen automatischen Ausgleich von Stromerzeugung und -verbrauch sorgt.
All die hiermit verbundenen Themen müssen jedoch noch systematischer erforscht werden, ebenso wie Fragen der Betriebs- und Datensicherheit sowie des Datenschutzes, die über den sicheren Betrieb von Smart Meter hinausgehen

Die Digitalisierung spielt auch beim zweiten großen Trend, der Sektorkopplung, eine entscheidende Rolle. Gemeint ist die energieeffiziente Verbindung des Strommarkts mit dem Wärme-, Verkehrs- und Industriesektor, um fossile Brennstoffe durch erneuerbaren Strom zu ersetzen und dadurch den Ausstoß des Treibhausgases CO2 perspektivisch auf null zu senken.

Durch verstärkte Forschung können die Kosten für die Integration und Nutzung der Erneuerbaren in allen drei Sektoren weiter sinken – beispielsweise indem die digitale Vernetzung die schwankende Stromerzeugung der Erneuerbaren passgenau mit dem Strombedarf in allen Sektoren abgleicht; oder indem die Wirkungsgrade bei der Umwandlung von Strom in Wasserstoff, Methan, synthetische Kraftstoffe oder chemische Grundstoffe verbessert werden.

 

Reallabore als neue Fördersäule für mehr Praxistransfer

Die nötige Forschungsarbeit speziell im Bereich Sektorkopplung lässt sich übrigens besonders gut in sogenannten Reallaboren leisten, die ebenfalls zu den neu ausgemachten Forschungstrends gehören. Sie sind ein neues Format zwischen Forschung und Markteinführung, das die angewandte Forschung in Richtung Praxistransfer ergänzt und es den Wissenschaftlern erlaubt, innovative Technologien, Verfahren und Geschäftsmodelle in einem größeren systemischen bzw. ganzheitlichen Kontext zu erproben. Es ist geplant, Reallabore als neue Fördersäule im 7. Energieforschungsprogramm einzuführen und damit den Transfer innovativer Energietechnologien in die praktische Anwendung zu unterstützen.

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