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1. Thüringer Wasserstoffkonferenz: Wasserstoff im Energiesystem der Zukunft

1. Thüringer Wasserstoffkonferenz: Wasserstoff im Energiesystem der Zukunft

(Quelle: SolarInput e.V., 11.06.2019)

Am 05. Juni 2019 fand die 1. Thüringer Wasserstoffkonferenz im Congress Center der Messe Erfurt statt, welche durch die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund eröffnet wurde.

Nach der Eröffnung führte Isabel Kundler (DECHEMA e.V.) kurz in das Themengebiet Wasserstoff ein, bevor Prof. Jentsch (BAU Weimar) den Bogen von Auswirkungen des Klimawandel in Thüringen zu den Projekten localhy und H2Well, welche sich mit dezentraler Wasserstoffwirtschaft in Thüringen befassen, aufspannte. Beide Projekte haben ihren Fokus in der Region Sonneberg und untersuchen die Möglichkeiten lokale Wasserstoffproduktion über Elektrolyse mit Abwasserklärung und Rückverstromung zu verbinden. An dem Projekt H2Well ist SolarInput e.V. beteiligt um den Markthochlauf erfolgreich zu gestalten.
Nach dem Vortrag von Prof. Jentsch, zeigte Michael Meurer (BMW AG), dass im BMW-Werk Leipzig schon seit mehreren Jahren die Flurfahrzeuge mit Wasserstoff betrieben und auch im Betrieb betankt werden. Weiterhin ging er auf die Strategie von BMW zu Wasserstoffbetriebenen PKW und LKW ein. Rene Eickhoff (Viessmann) zeigte die heutigen Möglichkeiten von Brennstoffzellen-basierten Heizsystemen, welche Viessmann in Kooperation mit Panasonic, dem japanischen Marktführer im Brennstoffzellenbereich, herstellt.
Im HYPOS-Projekt werden u.a. die Speichermöglichkeiten von Wasserstoff unter die Lupe genommen, dazu wird in einem ersten Projekt ein allgemeiner Leitfaden zur Planung, Genehmigungsverfahren, etc., erstellt. In einem zweiten Projekt soll in einer ehemaligen Salzkaverne (42 Mio m³) in Bad Lauchstätt der europaweit größte Wasserstoffspeicher umgesetzt werden, wie Stefan Bergander erläuterte.
Thomas Wannemacher (Proton Motor Fuell Cell) erklärte wie eine Umstellung von Diesel- auf Wasserstoffbetrieb anhand eines Beispiels im LKW- und Bustransport gelingen kann, bevor Carsten Tietze vom WTZ Dessau-Roßlau einen Wasserstoff-Kreislaufmotor vorgestellt hat, welcher nur Wasserdampf als Abgas produziert. Damit kann der Vorteil der Skalierbarkeit und das langjährige Know-How des Verbrennungsmotors auch auf einen Betrieb mit Wasserstoff angewendet werden.
Danach wurde von Sebastian Büttner (BAU Weimar) und Saskia Schulz (Alstom) das Thema Wasserstoffbetriebene Züge in Thüringen und Deutschland behandelt. In der von Herrn Büttner vorgestellten Studie wurde klar, dass Wasserstoff-Züge nur auf Nebenstrecken, für welchen eine Elektrifizierung nicht in naher Zukunft geplant und auch nur wenig wirtschaftlich ist. Beide Vortragende stellten heraus, dass der Wegfall, der zu zahlenden EEG-Umlage, der Wirtschaftlichkeit von Wasserstoffzügen im Vergleich zu Dieselzüge (Dieselpreis derzeit ca. 1,08€) sehr helfen würde.
Der letzte Vortrag von Rene Himmelstein (Maximator) zeigte deutlich wo Deutschland im internationalen Vergleich steht und dass das Thema Wasserstoff in Asien (Japan, Südkorea, China) massiv vorangetrieben wird. Aber auch andere europäische Länder wie die Schweiz sind bei der Umsetzung teilweise weiter als Deutschland.
Die Konferenz wurde mit einem Schlusswort von Dieter Sell beendet, in der er andeutete, dass es nicht nur bei einer Wasserstoffkonferenz bleiben soll.

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