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Agrophotovoltaik für Thüringen

Agrophotovoltaik für Thüringen

(Quelle: SolarInput e.V., 05.07.2019)

Ein Konsortium aus sieben Partnern hat unter der Leitung von SolarInput e. V. einen Antrag für das Projekt “Thüringer Agrophotovoltaik” bei der Thüringer Aufbaubank gestellt. Während der Projektphase sollen erste Erkenntnisse aus Vorversuchen in Ilmenau gewonnen und die technologischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Hürden für die Doppelnutzung von Flächen durch Landwirtschaft und Photovoltaik untersucht werden. Danach sollen eine oder mehrere Demonstrationsanlagen errichtet werden, welche sowohl wissenschaftliche Untersuchungen der Vor- und Nachteile ermöglichen und auch die Akzeptanz und das Wissen bei Landwirtschaft, Politik und Bevölkerung erhöhen sollen. Der Markteintritt wird langfristig mittels einer großflächigen Agrophotovoltaik-Pilotanlage auf der Fläche eines ökologisch-arbeitenden Landwirtschaftsbetriebs vorbereitet. Die Flächendoppelnutzung ermöglicht es, den scheinbaren Widerspruch zwischen Landwirtschaft und Energiewirtschaft aufzulösen. Außerdem kann es der Landwirtschaft helfen, den benötigten Ausstieg aus der CO2-Emission zu erreichen, indem lokal erzeugter, erneuerbarer Strom zur Deckung des Energieverbrauchs des Betriebes benutzt wird. Zur Abdeckung von Perioden mit wenig Sonnenstunden können Batterie- oder Wasserstofflösungen genutzt werden und bei gleichzeitiger Umstellung der Landmaschinen könnte auf langer Sicht ein komplett CO2-freier Landwirtschaftsbetrieb entstehen.

Um diese Entwicklung anzustoßen und zu ermöglichen, wollen die sieben Kooperationspartner das Thüringer Agrophotovoltaik-Projekt nutzen und die Vorteile der Flächendoppelnutzung verbreiten, z. B. konnte im Jahr 2018 eine Erhöhung des Ernteertrags für Kartoffeln unter einer Agrophotovoltaik-Anlage in Baden-Württemberg gezeigt werden.

Weiterhin versprechen Agrophotovoltaik-Anlagen den Schutz vor extremen Wetterereignissen wie Starkregen und Dürre. Dies soll im Thüringer Agrophotovoltaik-Projekt mittels einer effizienten Bewässerungsstrategie noch verstärkt werden. Ebenso sind sich die Partner sicher, dass das Tierwohl durch die Schutzwirkung gegen Greifvögel bei der Hühnerhaltung, durch Schattengebung in der Weidewirtschaft und vor Wetterextremen verbessert werden kann.

Das Konsortium besteht aus den Netzwerken SolarInput e.V. (als Koordinator) im PV-Bereich und Thüringer Ökoherz e.V. im ökologischen Landbau sowie der Landwirtschaft Ullrich, dem Lebenshilfewerk Ilmenau/Rudolstadt e.V., der FEGmbH, dem Verein Für Schloss Tonndorf e.V. und dem IAB-Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH. Außerdem begleiten mehrere Wissenschaftler der FH Erfurt das Projekt.

Eine Erweiterung des Konsortiums ist nicht nur möglich sondern erwünscht, um die Idee der Agrophotovoltaik weiter voranzubringen und in Thüringen zu verbreiten.

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