Wasserstoff
Die Energiewende bleibt hinter den gesetzten Zielen zurück
Deutschland ist bei der Erreichung einer sicheren, bezahlbaren und klimafreundlichen Energieversorgung bis 2030 noch weit entfernt, so die unabhängige Expertenkommission zum Energiewende-Monitoring in ihrem Bericht vom 21. März. Zwar gibt es Fortschritte bei den Stromkosten und der Reduktion der Treibhausgasemissionen, jedoch auch Verschlechterungen, besonders bei der Integration erneuerbarer Energien.
Die Elektrifizierung, als Schlüssel zur Klimaneutralität, stockt aufgrund hoher Strompreise im Vergleich zu anderen Energieträgern. Dadurch hinkt der Stromverbrauch hinter den prognostizierten Zielen, was die Netzentgelte durch steigende Investitionen weiter erhöht und den Umstieg auf elektrische Technologien erschwert.
Die Experten fordern Maßnahmen wie die Reduzierung der Netzausbaubedarf und die Einführung regional differenzierter Strompreise. Diese könnten Ineffizienzen verringern und den Ausbau der Infrastruktur effizienter gestalten. Ein Split der Stromgebotszone, wie von den Experten vorgeschlagen, wird von Union und SPD jedoch abgelehnt.
Beim Thema Kraftwerksneubau unterstützen die Experten die geplante Kraftwerksstrategie, betonen jedoch, dass starre Vorgaben wie die Umstellung auf Wasserstoff Investoren abschrecken könnten. Sie fordern einen flexibleren Ansatz und einen Kapazitätsmechanismus, um den Bedarf zu decken.
Zum Wasserstoffhochlauf ist die Entwicklung enttäuschend: Die Kosten sind höher als erwartet, und die Differenz zwischen grünem und blauem Wasserstoff ist größer als prognostiziert. Die Experten empfehlen, den Mix zu überprüfen und blauem Wasserstoff eine größere Rolle zu geben. Zudem sollte die Wasserstoffförderpolitik reformiert und langfristige Lieferverträge gefördert werden, um den Ausbau des Wasserstoffnetzes effizienter zu gestalten.
(Quelle: Tagesspiegel Background vom 22.03.25)
BASF nimmt 54-Megawatt-Wasserelektrolyseur in Betrieb
- Jahreskapazität von bis zu 8.000 Tonnen Wasserstoff
- Anstoß für den Hochlauf von Produkten mit reduziertem CO2-Fußabdruck
- Direkte Integration der Technologie in chemischer Produktionsumgebung weltweit einzigartig
Am Standort der BASF in Ludwigshafen hat Deutschlands größter Protonenaustausch-Membran-Elektrolyseur (PEM) den Betrieb aufgenommen. Die Anlage zur Herstellung von CO2-freiem Wasserstoff hat eine Anschlussleistung von 54 Megawatt und wird stündlich bis zu einer Tonne des für den Standort bedeutenden chemischen Ausgangstoffes produzieren. Nach rund zweijähriger Bauzeit wurde der Elektrolyseur heute im Beisein der Ministerin für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität von Rheinland-Pfalz Katrin Eder sowie Udo Philipp, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, eingeweiht.
Der in Zusammenarbeit mit Siemens Energy errichtete Wasserelektrolyseur ist eingebettet in die Produktions- und Infrastruktur am Standort Ludwigshafen und damit in seiner Schnittstelle und Integration in ein chemisches Produktionsumfeld weltweit einzigartig. Insgesamt wurden 72 sogenannte Stacks – Module, in denen der eigentliche Elektrolysevorgang stattfindet – in der Anlage verbaut. Der Elektrolyseur hat das Potenzial die Treibhausgasemissionen am Stammwerk der BASF um bis zu 72.000 Tonnen pro Jahr zu senken.
Energiewende ohne Energie: Deutschland steigt aus, aber nirgendwo ein
Die Dekarbonisierung zentraler Industrien und der gesamte Übergang zu erneuerbaren Energien wird ohne Wasserstoff nicht möglich sein. Nur Wasserstoff und seine Derivate ermöglichen es, erneuerbare Energien effizient zu speichern und über weite Entfernungen zu transportieren. Damit wird er zur Grundlage für den klimaneutralen Energiemarkt der Zukunft. Der Erfolg des globalen Klimaschutzes hängt entscheidend davon ab, ob und wann dieser Markt realisiert wird.
Darüber hinaus wird auch die nationale Energiesicherheit von der Entwicklung des Wasserstoffmarktes abhängen. Da Wasserstoff weltweit produziert werden kann und nicht an natürliche Ressourcen gebunden ist, verändert sich die geopolitische und geoökonomische Landschaft. Dies schafft Potenzial für neue Akteure, mehr Wettbewerb und größere Entwicklungsmöglichkeiten als im fossilen Zeitalter. Besonders viele unserer Partner im Globalen Süden, die über reichlich Sonne und Wind verfügen, könnten zu Netto-Exporteuren von klimaneutralem Wasserstoff werden. Allein Westafrika hat ein Potenzial von bis zu 165.000 Terawattstunden jährlich – 110-mal so viel wie der voraussichtliche Importbedarf Deutschlands bis 2050
Plug Power verzeichnet Umsatzanstieg bei Elektrolyseuren
Plug Power meldete einen Anstieg der Elektrolyseur-Umsätze im Jahr 2024 um 583 % im Vergleich zum Vorjahr, angetrieben durch die Umsätze mit seinem 5-MW-System. „Im vierten Quartal 2024 gab Plug einen bedeutenden Kaufvertrag mit Allied Green Ammonia (AGA) bekannt, in dessen Rahmen das Unternehmen drei Gigawatt (GW) Elektrolyseur-Kapazität für die hochmoderne grüne Wasserstoff-Ammoniak-Anlage von AGA in Australien liefern wird“, sagte das US-Unternehmen und fügte hinzu, dass es sich bisher mehr als 8 GW an globalen Verträgen gesichert hat. Im vierten Quartal 2024 meldete Plug einen Bruttomargenverlust von 122 % und einen Umsatz von 191,5 Mio. $.
Baustart für Wasserstofffabrik in Spanien
Der spanische Energieversorger Iberdrola und BP haben den Baubeginn einer Produktionsanlage für grünen Wasserstoff in Castellón, Spanien, angekündigt. Das Joint Venture „Castellón Green Hydrogen S.L.“ wird auf einem 20.000 Quadratmeter großen Grundstück neben der BP-Raffinerie errichtet. Der Start der Bauarbeiten ist für das zweite Quartal dieses Jahres geplant. Die Hauptausrüstung wird Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von 25 Megawatt umfassen, die von Plug Power Inc. geliefert werden. Ein Stromabnahmevertrag mit Iberdrola España sichert die Lieferung von jährlich 200 Gigawattstunden aus Wind- und Solarenergie. Das Projekt soll grünen Wasserstoff produzieren, der Erdgas ersetzen wird, um die Raffinerie und später auch andere Industrien zu dekarbonisieren. Der erwartete Jahresertrag beträgt etwa 2.800 Tonnen grüner Wasserstoff. Die Gesamtinvestition wird auf 70 Millionen Euro geschätzt, wovon 15 Millionen aus dem spanischen Konjunkturprogramm stammen. Der Bau soll 500 neue Arbeitsplätze schaffen, und rund 25 spanische Unternehmen sind beteiligt. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für die zweite Hälfte des Jahres 2026 vorgesehen.
(Quelle: power-to-x.de vom 12.02.2025)
Globaler H2-Potenzialatlas: Wie entwickelt sich die internationale Wasserstoffwirtschaft in Zukunft?
Speichern von Wasserstoff in Salzkavernen funktioniert
Zweite Auktion der Europäischen Wasserstoffbank und Innovationsfonds-Ausschreibung 2024 gestartet
Die Europäische Kommission hat offiziell die zweite Auktion der Europäischen Wasserstoffbank gestartet und bietet dem Sektor für erneuerbaren Wasserstoff mit einem Gesamtbudget von etwa 1,2 Milliarden Euro einen erheblichen Schub. Produzenten von erneuerbarem Wasserstoff können sich auf eine Festpreisprämie von bis zu 4 Euro pro Kilogramm bewerben, die über 10 Jahre gezahlt wird. Die Auktion ist in zwei Bereiche aufgeteilt: einen Allgemeinen Bereich (1 Milliarde Euro) und einen neu eingeführten Maritimen Bereich (200 Millionen Euro).
h2-well präsentiert auf der Technologiekonferenz elmug4future
Am 16. Oktober 2024 präsentierte h2-well seine Aktivitäten auf der Technologiekonferenz elmug4future, die im Rahmen der Cross-Cluster-Wochen 2024 in Erfurt stattfand.
h2-well Markthub Team beim Netzwerktreffen Forschungsnetzwerk Wasserstoff 2024 in Berlin
Das Energieforschungsnetzwerk lud am 26. und 27.11. zum Netzwerktreffen Forschungsnetzwerk Wasserstoff 2024 nach Berlin ins H4 Hotel am Alexanderplatz. Der Einladung folgte das Team des H2-well Markthub gemeinsam mit 300 Akteuren der Wasserstoffbranche aus dem gesamten Bundesgebiet an. Die Impulsreferate und Clustertreffen ließen keinen Zweifel daran, welchen Stellenwert Wasserstoff für die Energiewende innehat, aber auch welcher Weg noch vor uns liegt.
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