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Bundesregierung stellt die Nationale Wasserstoffstrategie vor

Bundesregierung stellt die Nationale Wasserstoffstrategie vor

(Quelle: Pressemitteilung BMBF, 10.06.2020)

Bundesregierung verabschiedet Nationale Wasserstoffstrategie und beruft Nationalen Wasserstoffrat
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch, den 10.06.2020 die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Wasserstoff ist entscheidend für die Dekarbonisierung wichtiger deutscher Kernbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie, aber teilweise auch des Verkehrssektors. Zugleich können sich Wasserstofftechnologien zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen Exportwirtschaft entwickeln.
Der SolarInput e.V. wird im Rahmen des BMBF-Projekts H2-Well mit der Konzeption des Markthochlaufs einer dezentralen, grünen Wasserstoffwirtschaft einen Beitrag zur Nationalen Wasserstoffstrategie leisten.

Zur konsequenten Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie wird eine flexible und ergebnisorientierte Governance-Struktur geschaffen. Im Mittelpunkt steht dabei die Einrichtung eines Nationalen Wasserstoffrates, dessen Mitglieder heute vom Bundeskabinett ernannt wurden.

Der Maßnahmenkatalog dafür umfasst 38 Punkte. Unter anderem will die Bundesregierung Strom, der zur Wasserstoffproduktion verwendet wird, von der EEG-Umlage befreien. Auch Steuern und Abgaben sollen dafür weitgehend entfallen. Noch 2020 will die Bundesregierung die Vorgaben für grünen Wasserstoff als Bestandteil von Kraftstoffen in Gesetzesform gießen. 2 Gigawatt (GW) an Elektrolyseleistung sollen dafür im ersten Schritt entstehen. Bis 2030 sollen sie auf 5 GW steigen.

Hierzu erklärt die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek: „Zu einem Innovationsland gehört auch, ambitionierte Ziele für eine international wettbewerbsfähige Wasserstoffwirtschaft zu formulieren. Das ist uns mit der Nationalen Wasserstoffstrategie gelungen. Die langen Verhandlungen haben zu einem guten Ergebnis geführt. Grüner Wasserstoff ist der Energieträger der Zukunft. Wir wollen bei dieser Zukunftstechnologie vorne in der Welt dabei sein. Je früher und beherzter wir einsteigen, desto größer ist unsere Chance, dass der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu einem neuen Jobmotor in Deutschland wird. Mit der Verabschiedung der Strategie fällt nun der Startschuss für eine ebenso ambitionierte Umsetzung. Wir brauchen eine nachhaltige Energieversorgung aus erneuerbaren Energien, wenn wir bis 2050 klimaneutral sein wollen. Wir werden die Förderung von Forschung und Innovation zum Grünen Wasserstoff weiter intensivieren: von der Erzeugung, über Speicherung, Transport und Verteilung bis hin zur Anwendung. Bis 2023 stellen wir dafür zusätzlich 310 Millionen Euro zur Verfügung. Das wird uns Rückenwind geben, damit Deutschland um den Weltmeistertitel beim Grünen Wasserstoff erfolgreich mitspielen kann.“

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Die Nationale Wasserstoffstrategie wird Deutschland doppelten Schub verleihen – für den Klimaschutz und für die nachhaltige Erholung unserer Wirtschaft nach der Corona-Krise. Grüner Wasserstoff bietet uns die Chance, Klimaschutz in den Bereichen voranzubringen, wo wir bisher noch keine Lösungen hatten, zum Beispiel in der Stahlindustrie oder im Flugverkehr. Das funktioniert, weil die Strategie vor allem auf die Förderung von ‚grünem Wasserstoff‘ ausgerichtet ist. Dafür habe ich mich stark gemacht, denn gut fürs Klima ist auf Dauer nur Wasserstoff aus 100 Prozent erneuerbaren Energien. Klar ist damit auch: Wer Ja sagt zu Wasserstoff, muss auch Ja sagen zu Windenergie. Für grünen Wasserstoff brauchen wir zusätzlichen grünen Strom. Deswegen müssen und werden wir die erneuerbaren Energien konsequent ausbauen. Grüner Wasserstoff bietet die Chance, Klimaschutz mit nachhaltiger Industrie zu verbinden, also zukunftsfeste und krisenfeste Jobs zu schaffen.“

Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller: „Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie wollen wir ein neues Energiezeitalter einläuten: ‚Grüner‘ Wasserstoff und seine Folgeprodukte können die weltweite Energiegewinnung revolutionieren und das saubere Öl von morgen werden. ‚Grüner‘ Wasserstoff bietet zudem nachhaltige Chancen für die Partnerländer unserer Entwicklungszusammenarbeit, die über enorme Potenziale an erneuerbaren Energien zur Produktion von ‚grünem‘ Wasserstoff verfügen. Diese wollen wir gemeinsam heben, denn mit ‚grünem‘ Wasserstoff können wir alle nur gewinnen!“

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