Eine effektive Methode zur Erstellung von Dekarbonisierungskonzepten ist die Pinch-Analyse: Softwarebasiert werden systematisch Wärmerückgewinnungspotenziale aufgedeckt und dann optimierte Wärmeübertrager-Netzwerke sowie intelligente Integrationsmöglichkeiten von Speichern und Wärmepumpen ermittelt. Auf diese Weise können durch Effizienzgewinne häufig bereits 10-40 Prozent thermische Energie kostengünstig eingespart werden. Im nächsten Schritt wird die Deckung des verbleibenden Wärmebedarfs optimiert, und die fossilen Energieträger werden sukzessive durch erneuerbare Lösungen ersetzt.

»Analysewerkzeuge für Dekarbonisierungsprozesse sind vorhanden, werden aber meist nicht angewendet. Mit dem Projekt wollen wir die Methoden für die Anwendung in Industriebetrieben leichter nutzbar machen. Dabei haben wir besonders kleine und mittlere Unternehmen im Blick«, erläutert Dr. Wolfgang Kramer, Koordinator und Projektleiter beim Fraunhofer ISE.

Im Projekt werden zunächst in einem interdisziplinären Konsortium aus Ingenieuren, Naturwissenschaftlern, Sozialwissenschaftlern und Unternehmen konkrete Herausforderungen sowie die Anforderungen an die Tools herausgearbeitet. Anschließend werden die verfügbaren Werkzeuge auf Anwendbarkeit und Nutzen für verschiedene Zielgruppen bewertet. Die Erkenntnisse bilden die Grundlage für die zu entwickelnde Toolbox. Diese wird dann bei den beteiligten Unternehmen dem Praxistest unterzogen, in dem individuelle Dekarbonisierungskonzepte erstellt werden. Am Projekt interessierte Unternehmen können sich beim Fraunhofer ISE melden.