Menü

Die Photovoltaik-Städte Challenge: Wattbewerb gestartet

Die Photovoltaik-Städte Challenge: Wattbewerb gestartet

(Pressemitteilung Parents for Future Germany, AG Energiewende, 21.01.2021)

Mit München, Stuttgart und Hannover sind bereits drei Landeshauptstädte am Start, und auch in über 40 weiteren Städten ist das Ziel klar: schnellstmögliche Verdopplung der installierten Photovoltaik-Leistung!
Wattbewerb startete am 21. Februar 2021 – ein späterer Einstieg ist möglich – und endet, sobald die erste Großstadt ihre installierte PV-Leistung in kwP je Einwohner*in verdoppelt hat. Es gewinnt die Stadt, die in diesem Zeitraum den größten Zubau je Einwohner*in erwirkt hat. Registrierungen sind auf der offiziellen Website möglich.

Die Energiewende braucht dringend neuen Schwung, deswegen hat Fossil Free Karlsruhe einen Wettbewerb zwischen den Städten Deutschlands ins Leben gerufen. Der Name: Wattbewerb. Die Idee: Faktor2. Die Herausforderung: Die Städte in Deutschland treten gegeneinander an, um auf ihrer Gemarkung eine Verdopplung der Kapazitäten von Solarstrom zu erreichen –eben Faktor2. Sie treten miteinander an, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen: 100% Erneuerbare Energien bis 2030. Wir wollen, dass die Städte ihren Beitrag dazu leisten können, die Vereinbarungen im Übereinkommen von Paris einzuhalten.

Um faire Bedingungen zu bieten, findet der Wattbewerb in zwei Kategorien statt: Städte bis 100.000 Einwohner*innen und Großstädte. Der Wattbewerb beginnt am 21. Februar 2021 und endet, wenn die erste Großstadt ihre kW-Peak-Leistung verdoppelt hat. Ein späterer Einstieg ist jederzeit möglich. Gewinnerin ist jeweils die Stadt, die im Wettbewerbszeitraum am meisten kW-Peak-Leistung je Einwohner*in zugebaut hat. Alle Anlagen zählen dabei: Dachanlagen, überbaute Parkplätze, Balkonmodule, Freiflächenanlagen usw.

Für die Städte ergeben sich daraus eine Reihe von Vorteilen. Der Wattbewerb zielt darauf ab, Bürger*innen zu privatem Engagement zu ermuntern. Gewinnen können die Städte, die es schaffen, Vermieter*innen und Betriebe davon zu überzeugen, auf ihren Gebäuden Photovoltaik-Anlagen zu installieren. Eine lokale Photovoltaik-Offensive nimmt die Bürger*innen bei der Energiewende mit und stärkt die lokale Wirtschaft. Dezentrale Energieerzeugung entlastet die Netze. Städte werden unabhängiger und können immer größere Anteile ihres Haushaltsstrombedarfs vor Ort erzeugen. So tragen alle engagierten Bürger*innen in den jeweiligen Städten aktiv zur Energiewende bei.

Am Beispiel Karlsruhe sehen wir das enorme Potential. Rund 53.000 Dächer sind dort für die Installation von Photovoltaik-Anlagen geeignet. Derzeit stehen diesem Potential etwa 2.000 Anlagen gegenüber, das entspricht circa 4 Prozent der Dachflächen. Dabei könnte man bei einem vollständigen Ausbau mit einem Ertrag von bis zu 700 GWh pro Jahr rechnen. Zum Vergleich: Die Karlsruher Haushalte benötigen momentan etwa 350 GWh pro Jahr. In vielen Städten stecken ähnliche Potentiale. Bundesweit ist das Potential für den kommenden Wirtschaftsmotor Photovoltaik gigantisch: 900 Gigawatt Peak könnten laut Fraunhofer Institut für Solare Energie auf den hierfür geeigneten Gebäudehüllen installiert werden. Diese etwa 9000 Quadratkilometer an Gebäudeflächen tragen zu einem jährlichen Energieertrag von gigantischen 400-700 Terrawattstunden (TWh) bei. Zum Vergleich: Deutschland hat 2020 etwa 500 TWh Strom verbraucht. Es bleibt also sogar noch Strom für E-Autos übrig. Doch Deutschland hat bislang nur auf 5% der Dächer Solarmodule installiert, mit einer Kapazität von 42GWp. Worauf warten wir noch?

Die Partner für den Wattbewerb sind for Future-Gruppen: Fridays for Future, Parents for Future Germany, Scientists for Future Karlsruhe, Scientists for Future Germany, Psychotherapists for Future und Psychologists for Future. Alle eint das Bewusstsein, dass die momentanen politischen Rahmenbedingungen nicht zur Einhaltung des Übereinkommens von Paris führen werden. Die am 17.12.2020 vom Bundestag verabschiedete Novelle des EEG reicht nicht dafür aus, dass die Bundesrepublik Deutschland ihren Beitrag zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens bis 2030 leisten wird. Dabei hat die Energiewende in der Vergangenheit schon einmal eine ungeahnte Dynamik entfaltet. Daran möchten wir jetzt wieder anschließen. Der Wattbewerb fordert Städte heraus, die lokale Energiewende durch den Ausbau von Photovoltaik voranzutreiben. Dabei können alle nur gewinnen: Stadtklima, Bürger*innen und die lokale Wirtschaft.

<< Zurück zu "Alle Meldungen"