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Handlungsempfehlungen für die Förderung von Photovoltaik (PV) und Agri-Photovoltaik (APV) in Thüringen

Handlungsempfehlungen für die Förderung von Photovoltaik (PV) und Agri-Photovoltaik (APV) in Thüringen

Die Energiewende in Thüringen erfordert einen massiven Ausbau der Photovoltaik (PV) und Agri-Photovoltaik (APV). Dies muss vor allem im Hinblick auf die kommenden Landtagswahlen im September 2024 priorisiert werden. Daher ist der SolarInput einer Aufforderung des Thüringer Landtags gefolgt, Handlungsempfehlungen für die zukünftige Politik in Thüringen zu formulieren. Diese sollen dazu beitragen die politischen Rahmenbedingungen entsprechend anzupassen um eine nachhaltige, gerechte und holistische Energiewende zu erreichen.  Die 10 Empfehlungen des SolarInput zur angestrebten Entwicklung von PV und Agri-PV stellen wir nachfolgend vor:

  1. Prognosen für den geplanten Jährlichen Aufbau von PV-Anlagen in Thüringen von 2024 bis 2035 mit Plan/Ist-Vergleich

Die Thüringer Landesregierung sollte konkrete Jahresziele für den Zubau von PV-Anlagen bis 2035 festlegen und diese regelmäßig mit dem tatsächlichen Zubau vergleichen.

  1. Deutliche Erhöhung der F&E-Mittel für PV und Sektorenkopplung inkl. Wasserstoff

Forschung und Entwicklung für Photovoltaik muss mehr gefördert werden. Vor allem die Sektorkopplung mit Wasserstoff muss weiter vorangetrieben werden, um eine erfolgreiche Energiewende zu gestalten. Ein essenzieller Teil davon ist das regelmäßige wissenschaftliche Monitoring aktueller Entwicklungen.

  1. Förderung von PV-Demonstrationsprojekten für die industrielle Dekarbonisierung (Zement, Stahl, Glas)

Ziel ist es, die technische und wirtschaftliche Machbarkeit der PV-Integration in diese wichtigen Branchen zu erproben und so den Weg für eine breitere und rasche Anwendung zu ebnen.

  1. Keine GW-Deckelung im Bereich Agriphotovoltaik (APV)

Eine Begrenzung der installierten Leistung von Agriphotovoltaik-Anlagen (APV) ist kontraproduktiv, da sie das Ziel behindert, das Potenzial von APV für die Energiewende voll auszuschöpfen und gleichzeitig die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen zu erhalten.

  1. Generelle Privilegierung von APV-Anlagen als der Landwirtschaft dienende Technologie

Eine rechtliche Bevorzugung von APV-Anlagen, z. B. bei der Genehmigung oder der Vergütung des erzeugten Stroms ist essenziell, um den Bau von APV-Anlagen zu erleichtern und so ihren Beitrag zur Energiewende zu beschleunigen.

  1. Finanzielle Unterstützung der Kommunen bei Beratungskosten zur APV

Die Bereitstellung von Fördermitteln, um Kommunen bei der Beratung zum Thema APV zu unterstützen ist unumgänglich, um Kommunen die Expertise zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, um APV-Anlagen in ihrer Region erfolgreich zu planen und umzusetzen.

  1. Massive Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen bei PV und Agri-PV (Handwerk, Verwaltung)

Die Durchführung von umfassenden Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich Photovoltaik und Agriphotovoltaik für Fachkräfte aus Handwerk und Verwaltung ist von großer Bedeutung, um den Fachkräftemangel in diesen Bereichen zu beheben und so den Ausbau von PV- und APV-Anlagen zu beschleunigen.

  1. Wegfall von Ausgleichsmaßnahmen bei Einsatz von Agri-PV

Ausgleichsmaßnahmen für APV sind nicht notwendig, da weiterhin Landwirtschaftliche Nutzung erfolgt, sogar unter umweltschonenderen Bedingungen. Laut einiger Studien erhöhen sich in APV Anlagen sogar die Ökosystemdienstleistungen. In Bayern wird diskutiert, diese Anlagen selbst als Ausgleichsmaßnahme anzuerkennen. Wir erwarten vom Bund Festlegungen in diese Richtung.

  1. Schaffung einer Professur mit Schwerpunkt Agri-PV in Lehre und Forschung

Durch eine Professur in dem Forschungsfeld soll das Wissen über APV weiterentwickelt werden und so ihre Anwendung in der Praxis zu fördern.

  1. Anerkennung von GLÖZ Maßnahmen in APV-Anlagen

Eine Anerkennung von APV innerhalb der Standards für den guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand (Glöz) von Flächen kann maßgeblich dazu beitragen die ökologischen Vorteile von APV zu nutzen und gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktivität zu erhalten

Die Umsetzung dieser Handlungsempfehlungen wird einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende in Thüringen leisten und gleichzeitig die regionale Wirtschaft stärken. SolarInput ist bereit, sich aktiv an der Umsetzung dieser Ziele zu beteiligen.

Weitere Informationen:

 

 

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