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IRENA Studie: Wasserstoff, eine Perspektive für erneuerbare Energien

IRENA Studie: Wasserstoff, eine Perspektive für erneuerbare Energien

(Quelle: Publikation IRENA, September 2019)

In einer neuen Studie der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) wird das Potenzial von Wasserstoff als Kraftstoff für schwer zu dekarbonisierende Energienutzungen untersucht, darunter energieintensive Industrien, Lastkraftwagen, Luftfahrt, Schifffahrt und Heizungsanwendungen. Die Auswirkungen der Dekarbonisierung hängen jedoch davon ab, wie Wasserstoff erzeugt wird. Derzeitige und zukünftige Beschaffungsoptionen lassen sich in grauen (auf fossilen Brennstoffen basierenden) blauen (auf fossilen Brennstoffen basierenden Produktionsprozess mit Kohlenstoffabscheidung, -nutzung und -speicherung) und grünen (auf erneuerbaren Energien basierenden) Wasserstoff unterteilen. Es wird prognostiziert, dass grüner Wasserstoff, der durch Elektrolyse mit erneuerbaren Energien erzeugt wird, in den kommenden Jahren ein starkes Wachstum verzeichnen wird.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie sind folgende:

– Wichtige Synergien bestehen zwischen Wasserstoff und erneuerbaren Energien. Wasserstoff kann das Wachstum des Marktes für erneuerbaren Strom fördern und die Reichweite erneuerbarer Lösungen erweitern.

– Elektrolyseure können die Flexibilität auf der Nachfrageseite erhöhen. In den fortgeschrittenen europäischen Energiemärkten wachsen Elektrolyseure vom Megawatt- zum Gigawatt-Bereich.

– Blauer Wasserstoff ist nicht von Natur aus kohlenstofffrei. Diese Art der Produktion erfordert die Überwachung, Überprüfung und Zertifizierung von Kohlendioxid (CO2).

– Es können Synergien zwischen dem Einsatz von grünem und blauem Wasserstoff bestehen, wenn man bedenkt, dass bei der Wasserstoffnutzung oder -logistik Größenvorteile erzielt werden können.

– Eine Energiewende auf Wasserstoffbasis wird nicht über Nacht stattfinden. Der Wasserstoffverbrauch wird sich wahrscheinlich bei bestimmten Zielanwendungen durchsetzen. Die Notwendigkeit einer neuen Versorgungsinfrastruktur könnte den Wasserstoffverbrauch auf Länder beschränken, die diese Strategie anwenden.

– Spezielle Wasserstoff-Pipelines existieren seit Jahrzehnten und könnten zusammen mit bestehenden Gaspipelines saniert werden. Die Auswirkungen eines plötzlichen Ersetzens von Gas oder eines allmählichen Wechsels von Gemischen sollten weiter untersucht werden.

– Der Handel mit energieintensiven Rohstoffen, die mit Wasserstoff hergestellt werden, einschließlich „E-Kraftstoffen“, könnte zu einer schnelleren Aufnahme von erneuerbaren Energien führen und weitere wirtschaftliche Vorteile bringen.

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