Aktuelle Informationen
Klimaschutzpaket: Zukunft vertagt
Pressemitteilung BSW, 24.06.2021
Heutige Bundestagsbeschlüsse zum Klimaschutz- und Energiewirtschaftsgesetz: Solarwirtschaft begrüßt Verschärfung der Klimaschutzziele – mit vertagter Beschleunigung des EE-Ausbaus blieben diese allerdings vorerst weitgehend wirkungslos – die Große Koalition habe Wort gebrochen und wirksame Klimaschutzinstrumente aus wahltaktischen Gründen verzögert (mehr …)
Neue Studie: 100% Erneuerbare Energien bis 2030 in Deutschland möglich
Pressemitteilung Energy Watch Group, 28.05.2021
Innerhalb von nur zehn Jahren kann Deutschland flächendeckend auf eine Energieversorgung umgestellt werden, die vollständig auf Erneuerbaren Energien beruht. Die aktuelle Studie der Energy Watch Group (EWG) zeigt, dass Deutschland bereits bis 2030 vollständig, zuverlässig und wirtschaftlich mit Energie versorgt werden kann und dabei sogar über ein ökonomisch vorteilhafteres Energiesystem verfügt.
Die Studie stellt das erste umfassende Energie-Szenario vor, das Deutschlands Weg zu 100 % Erneuerbaren Energien bis 2030 sektorenübergreifend, technologisch und ökonomisch umsetzbar und mit vollständiger Bedarfsdeckung auch in winterlichen Dunkelflauten stundengenau gewährleistet. Damit wäre Deutschland im Innovationswettbewerb um die Klimaneutralität als erstes Industrieland weltweit führend, noch vor den USA und China.
„Wir können uns angesichts des Klimanotstandes nicht aussuchen, ob wir handeln wollen oder nicht“, sagt Thure Traber, Leitautor der Studie. „Es sind insbesondere regulatorische, politische und infrastrukturelle Hindernisse, die den zügigen Aufbau eines emissionsfreien Energiesystems in Deutschland verhindern. Eine schnelle strukturpolitische Beseitigung dieser Hemmnisse würde den sofortigen Beginn der energetischen Umstrukturierung ermöglichen.“
Nord-Süd- Szenarien
Die Studie untersucht die Nutzung aller Formen Erneuerbarer Energien. Für Deutschland bieten Windkraft und Photovoltaik (PV) die quantitativ wichtigsten Potentiale der Erneuerbaren. Nach aktuellem Stand ist der Ausbau der Windkraft im Süden Deutschlands, strukturell bedingt, fast vollständig zum Erliegen gekommen. Daher muss Strom aus Windkraft von der Nordsee und aus dem Norden Deutschlands mittels teurer und energetisch intensiver langer Überlandleitungen nach Süddeutschland transportiert werden.
Als Lösung weist die EWG-Studie quantifiziert nach: Die Investitionen in den Jahren bis 2030 in PV, Windkraft, Bioenergien, Geothermie und Wasserkraft sowie in Speicher, Wärmepumpen im Wärmesektor und Elektrische Antriebe im Verkehr, sowie vieler weiterer Technologien müssen und können massiv ausgebaut werden. Wesentlich ist ein dezentraler Ausbau aller Technologien, insbesondere auch der Windkraft in den südlichen Bundesländern. Damit kann ein weiterer sehr teurer, langwieriger Ausbau von hohen Leitungskapazitäten von Nord nach Süd vermieden werden.
Die heutigen jährlichen Ausbauraten müssen dafür zum Teil um das bis zu 20-fache erhöht werden. Das erscheint als immens, ist aber durchaus machbar. Hans-Josef Fell, Präsident der EWG, weist auf den Man-to-the-Moon-Charakter der unausweichlich notwendigen Transformation hin: „Solche exponentiellen Wachstumsgeschwindigkeiten ähneln denen, wie sie in bisherigen Technik- Revolutionen der Weltgeschichte oftmals in nur einer Dekade realisiert wurden: Mondlandung, PC, Internet und Mobilfunk.“
Investitionen und Innovationen
Mit rund einem Prozent der Weltbevölkerung stellt Deutschland die global viertstärkste Wirtschaftsnation dar. Es sind Investitionen und der direkte Wissenstransfer aus der Forschung in Gesellschaft und Wirtschaft, auf denen unser Wohlstand beruht. Durch die politische Vernachlässigung der Erneuerbaren Energie im letzten Jahrzehnt verschwanden nach der im vorletzten Jahrzehnt errungenen globalen Technologieführerschaft in der Windkraft rund 40.000 Arbeitsplätze, die Photovoltaikproduktion zog nach China um und baute in Deutschland 100.000 Stellen ab. Die aktuelle Eröffnung der europaweit größten Produktionsstätte für Solartechnologie in Bitterfeld zeigt aber, dass auch die Unternehmen die Unausweichlichkeit und das wirtschaftliche Potential eines neuen Energiesystems verstanden haben.
Deutschland als Industrienation hat mit einem gestalteten Zusammenspiel von Machbarkeit, technologischer Weiterentwicklung, verbesserter Effizienz und wachsender Bereitschaft in Wirtschaft und Gesellschaft das Potential, zum führenden Industrieland mit UN-SDG-Standards zu werden, das ist die Aussage der EWG-Studie.
Download der Zusammenfassung und der Studie:
Energy Watch Group (2021): „100% Erneuerbare Energien für Deutschland bis 2030. Klimaschutz – Versorgungssicherheit – Wirtschaftlichkeit”
Zusammenfassung Deutsch | Zusammenfassung Englisch | Vollständige Studie Deutsch
Der versteckte Solardeckel muss weg
Pressemitteilung Eurosolar, 18.06.2021
EUROSOLAR fordert Bundeswirtschaftsminister Altmaier zu einer sofortigen Anhebung der Ausbauziele für Erneuerbare Energien noch vor der Bundestagswahl auf. Wir haben keine Zeit zu verlieren, sie läuft uns davon. Selbst die nicht übermäßig ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung können beim derzeit politisch verursachten, dümpelnden Zubautempo nicht erreicht werden. Zugleich werden Chancen für nachhaltigen Wohlstand durch den Jobmotor Erneuerbare verspielt.
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Thüringer Kabinett beschließt Landesstrategie Wasserstoff
Pressemitteilung TMUEN, 22.06.2021
Die Landesregierung hat die unter Federführung des Umweltministeriums erarbeitete Thüringer Wasserstoffstrategie beschlossen.
Grüner Wasserstoff aus erneuerbarer Energie soll in den kommenden Jahren ein entscheidender Energieträger für die Klimaneutralität Thüringens werden. Voraussetzung dafür ist der konsequente Ausbau der erneuerbaren Energien. Investitionen in Forschungsstandorte sowie Musterprojekte sind die Kernelemente der Strategie. (mehr …)
Veolia testet mit Partnern vollständiges Photovoltaik-Recycling im industriellen Maßstab
Unter der Projektleitung von Veolia wird ein hocheffizientes und spezielles Verfahren für das Recycling von end-of-life Photovoltaik (PV)-Modulen entwickelt. Gemeinsam mit Partnerunternehmen aus dem öffentlichen und privaten Sektor, die entlang der Wertschöpfungskette des Recyclings von PV-Modulen agieren, werden erstmals alle Bestandteile der PV-Module vollständig rückgewonnen. So können unter anderem reines Silizium, Silber und Glas der verarbeitenden Industrie wieder zur Verfügung gestellt werden. Die EU fördert das Projekt ReProSolar mit insgesamt 4,8 Mio. Euro über EIT RawMaterials. (mehr …)
Historisches Urteil: Richter zwingt Shell, CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren
Quelle: Pressemeldung Friends of the Earth, 26.05.2021
Zum ersten Mal in der Geschichte hat ein Richter ein Unternehmen für den gefährlichen Klimawandel verantwortlich gemacht. Aufgrund einer Klage von Friends of the Earth Netherlands (Milieudefensie) zusammen mit 17.000 Nebenklägern und sechs weiteren Organisationen hat das Gericht heute entschieden, dass Shell seine CO2-Emissionen innerhalb von 10 Jahren um 45 Prozent reduzieren muss. Dieses historische Urteil hat enorme Konsequenzen für Shell und die fossile Brennstoffindustrie weltweit. (mehr …)
Drei Millionen Euro für Wasserstoffforschung in Sonneberg
Quelle: Pressemeldung Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, 12.05.2021
Thüringen will seine Kompetenzen in der Wasserstoffforschung in den kommenden Jahren kräftig ausbauen. Ein Baustein dieser Strategie ist das neue HySON-Institut für Angewandte Wasserstoffforschung in Sonneberg, an dessen Direktor Dr. Ulrich Palzer Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute einen Förderbescheid über gut drei Millionen Euro übergeben hat. Die Mittel fließen in die Durchführung von drei Forschungsprojekten sowie die Anschaffung von Laborgeräten und technischen Ausstattungen. „Wasserstoff wird eine zentrale Rolle im Energiesystem der Zukunft spielen“, sagte Tiefensee. Bis dahin seien allerdings noch erhebliche wissenschaftliche und technologische Vorarbeiten zu leisten – insbesondere um die Erzeugung und den Einsatz von Wasserstoff wirtschaftlich zu machen. „Mit dem Institut wollen wir die derzeit noch bestehende Lücke zwischen Erforschung und Anwendung der Wasserstofftechnologien schließen“, so der Minister. (mehr …)
NABU und BSW definieren Solarpark-Standards
Quelle: Pressemeldung BSW Solar, 05.05.2021
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) haben sich auf Kriterien für naturverträgliche Photovoltaik-Freiflächenanlagen verständigt – „Win-Win-Lösungen“ für Natur- und Klimaschutz angestrebt
Als saubere und kosteneffiziente Technologie zur Stromerzeugung ist die Photovoltaik ein unverzichtbarer Eckpfeiler zur Umsetzung der Klimaziele. Da der Bedarf an Solarstrom in den kommenden Jahren deutlich steigen wird, ist neben einem stärkeren Ausbau der Photovoltaik-Anlagen auf Dächern auch der Ausbau von ebenerdig errichteten PV-Freiflächenanlagen unerlässlich. Um den Schutz des Bodens, der Flora und Fauna sowie ihrer Lebensräume weiterhin mit der Energie- und Nahrungsmittelproduktion in Einklang zu bringen, haben NABU und BSW neue Kriterien für naturverträgliche Solarparks erarbeitet. (mehr …)
Klimaschutzregion Ilmtal schließt die Konzeptphase mit Regionalforum ab
Das Team um Frau Prof. Kerstin Wydra (FH Erfurt, Vorstand SolarInput) erarbeitete in den vergangenen neun Monaten ein Konzept für die Klimaschutzregion Ilmtal. Die Konzeptphase wurde über das Programm WIR! – Wandel durch Innovation in der Region vom BMBF gefördert und bildet die erste dieses zwei-stufigen Programms. Bei positiver Bewertung kann das Bündnis aus sechs Hochschulen, 9 Forschungseinrichtungen, 21 Vertreter*innen der Zivilgesellschaft und Städten und Kommunen ab Herbst 2021 in die Umsetzungsphase starten.
Am Samstag (29.05.2021) wurden im Rahmen des Regionalforums “Wissenschaft im Dialog” die Inhalte der Öffentlichkeit präsentiert. Nach einem Grußwort von Frau Siegesmund gab es eine Postersession, in der WIR!-Vorhaben mit ähnlicher Zielstellung vorgestellt wurden. Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik bildete den Abschluss.
Im Rahmen des Projekts ‚Klimaschutzregion Ilmtal – Innovation, Partizipation, Zukunftsfähiges Wirtschaften‘ soll eine Modellregion aufgebaut werden, in der mit technologischen Innovationen in der Landwirtschaft, den erneuerbaren Energien, der Verwendung natürlicher Ressourcen im Bau und der regionalen Wirtschaft, verbunden mit sozialen Innovationen, der gesellschaftliche Wandel hin zu emissionsarmen und/oder kohlenstoffspeichernden Wertschöpfungskreisläufen geschaffen werden sollen.
Weitere Informationen unter Klimaschutzregion Ilmtal.
Meyer Burger eröffnet zwei Werke zur Produktion von Solarzellen und -modulen
Quelle: Pressemitteilungen Meyer Burger vom 18.05.2021 und 26.05.2021
Meyer Burger eröffnet neues Werk zur Herstellung von Hochleistungs-Solarzellen in Thalheim (Stadt Bitterfeld-Wolfen) und ein modernisiertes Werk zur Solarmodulproduktion in Freiberg.
Der Start zu umweltfreundlicher Solarzellentechnologie ‘Made in Europe’ ist ein wichtiger Schritt zu mehr Energiesouveränität in Europa. Die Zellenfertigung startet mit einer jährlichen Kapazität von 400 Megawatt, ein Kapazitätsausbau auf 5 Gigawatt bis 2026 ist angestrebt.
Die in Freiberg eröffnete Solarmodulproduktion ist die modernste und umweltfreundlichste Fertigungsanlage ihrer Art in Europa und bietet mehr als 200 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze. Der Ausbau auf 1 GW Kapazität – statt 0,8 GW wie bisher geplant – ist vorbereitet und wird schnellstmöglich angestrebt, womit weitere Arbeitsplätze entstehen werden. (mehr …)
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