Potential bei PV-Eigenverbrauch weiter unausgeschöpft
Potential bei PV-Eigenverbrauch weiter unausgeschöpft
Solarstrom selbst erzeugen und verbrauchen
Das Angebot an Photovoltaikanlagen für den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom war noch nie so attraktiv wie jetzt. Die Anlagen sind technisch ausgereift und arbeiten heute deutlich wirtschaftlicher als noch vor ein bis zwei Jahren, als die Preise aufgrund extrem hoher Nachfrage relativ hoch lagen. Heute sind die Preise auch für hochwertigste Komponenten auf einem Tiefstand und versierte Fachhandwerksbetriebe haben wieder Kapazitäten frei für Neuaufträge.
Die Auslastung liegt in allen Ebenen der deutschen PV-Branche durchschnittlich sogar weit unter den Erwartungen, was bei Handwerk und Handel bereits zu massivem Abbau von Arbeitsplätzen führt. Insbesondere der Zubau an kleinen und mittelgroßen PV-Anlagen liegt deutlich unter den Kapazitäten, in die in den letzten Jahren investiert wurde.
Der Zubau bei privaten Kleinanlagen bis 10 kWp Leistung hat sich im Oktober im Vergleich zum Vorjahr fast halbiert und sogar das Interesse an Steckersolaranlagen ist in den letzten Monaten deutlich rückläufig. Vielleicht würde der Vertrieb solcher Systeme über das Fachhandwerk mit hoher Produktqualität und professionellem Beratungsansatz neue Absatzpotentiale erschließen.
Auch der Zubau bei Stromspeichern bleibt unter den Erwartungen und geht auch im Oktober weiter zurück. Hier fehlt ebenfalls vor allem im Bereich privater und gewerblicher Anlagen die Investitionsbereitschaft.
Bringen neue Impulse wieder Auslastung in die PV-Branche?
Es scheint, als bräuchte das öffentliche Interesse an der Photovoltaik dringend wieder neue Impulse. Auch wenn die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die klimafreundliche Nutzung von Solarstrom eigentlich sehr attraktiv sind, könnten z. B. dynamische Stromtarife frischen Wind in die Nachfrage bringen. Diese werden am 2025 überall angeboten und von den gängigen PV-Systemen bereits weitgehend unterstützt. Es sind eher andere politische Entscheidungen, die weiterhin ausstehen und im Wahlkampfmodus wohl auch kaum vorankommen werden. Lediglich neue Anreize für den Ausbau der E-Mobilität ließen kurzfristig auch auf Rückenwind für die Solarbranche hoffen.
Zubau bei Dachanlagen bleibt unter den gesteckten Zielen
Der politisch gewollte Zubau wird in den Monaten Januar bis Oktober zwar erreicht, liegt aber in den Anlagensegmenten unter 1 MWp deutlich zurück. Während große Freiflächenanlagen mit 5,353 MWp ca. 40,5 % des Zubaus ausmachen, stehen die übrigen Anlagenklassen bei ca. 7,840 GWp – und somit etwa 1,2 GWp weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.
Abb. 5: Diese Tendenz zeigt sich auch im aktuellen Monat: Rückläufig sind alle Anlagenklassen unter 1 MWp Leistung, und dies zum Teil deutlich. In einer Zwischensumme liegen diese Anlagen im Vergleich zum Vormonat um 13 % zurück und im Vergleich zum Oktober des Vorjahres um 37 %.