Solarausbau: Analyse für Weimar zeigt viel Potential
Solarausbau: Analyse für Weimar zeigt viel Potential
Die Landesenergieagentur ThEGA hat in Kooperation mit der Stadtverwaltung Weimar das Potential für die Installation von Solaranlagen für über 10.000 Wohnhäuser in Weimar berechnet.
Als Grundlage dafür dienten Daten des Thüringer Solarrechners, der online allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung steht (https://www.solarrechner-thueringen.de/#s=startscreen <https://www.solarrechner-thueringen.de/#s=startscreen> ).
Das Pilotprojekt hat die Vorarbeit für alle Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer übernommen – sie alle erhielten von der Stadtverwaltung einen Brief mit den wichtigsten Kennziffern (wenn eine Solaranlage installiert würde): erzeugbare Strommenge, Installationskosten und Amortisierungszeit, Einnahmen nach 20 Jahren, C02-Einsparungen und jährliche Rendite. Angenommen wurde, dass 30 Prozent des erzeugten Stromes selbst verbraucht und der Rest ins allgemeine Netz eingespeist würde.
Minister Bernhard Stengele: „Solar auf dem Dach ist mit den jüngst verbesserten Förderbedingungen, höheren Fördersätzen und unkomplizierten Abrechnungsmöglichkeiten bei selbst genutztem Strom sehr attraktiv. Das Pilotprojekt ist eine unkomplizierte Blaupause für Kommunen, um ihren Einwohnerinnen und Einwohner ganz konkret die nötigen Informationen zur Verfügung zu stellen, damit sie eine Entscheidung zur zukünftigen Stromversorgung in den eigenen vier Wänden treffen können. Darüber hinaus kann jede und jeder selbst den Solarrechner kostenlos nutzen und das Potenzial für eine Solaranlage auf dem Dach ausrechnen lassen.“
„Parallel dazu ist am 18. Juli die Novelle der Thüringer Bauordnung in Kraft getreten. Bislang musste zwischen Dach-Solaranlagen und Brandschutzwänden ein Abstand von 1,25 Meter eingehalten werden. Diese Abstandspflicht verringert sich jetzt auf 0,50 Meter. Das begünstigt insbesondere Solaranlagen auf Doppelhaushälften und Reihenhäusern, denn dort können die Anlagen jetzt größer dimensioniert werden. Ob eine Solaranlage auf den Dächern der rund 60.000 Doppelhaushälften und rund 108.000 Reihenhausdächern in Thüringen nach den neuen Regeln wirtschaftlich ist, kann ebenfalls mit dem Solarrechner ausgerechnet werden“, ergänzt Stengele.
„Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir die Bürgerinnen und Bürger einbeziehen“, sagt ThEGA-Geschäftsführer Professor Dieter Sell. „Das Pilotprojekt „Solar Empowerment“ hat eindrucksvoll gezeigt, wie eine gezielte persönliche Ansprache und individuell zugeschnittene Informationen die Akzeptanz von Erneuerbaren in Privathaushalten erhöht und Investitionen in Solaranlagen auslöst. Die erfolgreiche Kooperation zwischen Wissenschaft, Kommune und Landespolitik hat das Potenzial, um als Vorbild für ganz Thüringen zu dienen.“
Insgesamt wurden über 10.000 Wohngebäude in Weimar analysiert und über 6000 Eigentümerinnen und Eigentümer angeschrieben. Rund 120 Interessierte meldeten sich daraufhin bei einer extra eingerichteten Hotline, um sich zu Investitionen auf Grundlage des Anschreibens beraten zu lassen. Über 70 ihnen äußerten die konkrete Absicht zu investieren.
Nach einer Auswertung der Universität Erfurt ergibt sich daraus eine neu installierte Leistung von rund 1000 kWp. Die Anschreiben haben Investitionen von knapp 1,5 Mio. Euro angereizt. Mit den neu installierten Solaranlagen lassen sich 430 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Die jährliche Nettostromerzeugung von über 870.000 kWp führt bei den Eigentümerinnen und Eigentümern zu einer Rendite von 6,15%.
Mehr über den Solar-Rechner: www.thega.de/themen/erneuerbare-energien/servicestelle-solarenergie/thueringer-solarrechner/ <https://www.thega.de/themen/erneuerbare-energien/servicestelle-solarenergie/thueringer-solarrechner/>
Link zum aktuellen Gesetz- und Verordnungblatt mit der novellierten Thüringer Bauordnung:
parldok.thueringerlandtag.de/ParlDok/dokument/98016/gesetz_und_verordnungsblatt_nr_9_2024.pdf
(Quelle: Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz vom
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