Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV): „Neues Solarspitzengesetz behindert den Ausbau der Bürgerenergie“
Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV): „Neues Solarspitzengesetz behindert den Ausbau der Bürgerenergie“
Das kürzlich verabschiedete Solarspitzengesetz steht weiterhin im Fokus der Photovoltaik-Branche. Der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) äußerte nun Kritik an den darin enthaltenen regulatorischen Vorgaben und bemängelt deren Komplexität sowie die Einführung zusätzlicher bürokratischer Hürden.
Der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) kritisiert das neue Solarspitzengesetz als bürokratisch und hemmend für die Energiewende. Jahrzehntelanges politisches Zögern habe zu einem erheblichen Speichermangel geführt, den die Bundesregierung nun mit fragwürdigen Eingriffen kompensiere. Laut SFV-Geschäftsführerin Susanne Jung habe die schwarz-rote Bundesregierung 2014 auf eine Studie der Agora Energiewende gesetzt, die Speicher erst ab einem Erneuerbaren-Anteil von 60 % als notwendig ansah. Dies habe den Ausbau netzdienlicher Speicher verzögert, was heute zu temporären Stromüberschüssen führe.
Die jüngsten Änderungen im Energierecht sollen Stromüberschüsse und negative Preise begrenzen. Photovoltaikanlagen ab 2 kW mit intelligentem Messsystem erhalten bei negativen Strompreisen keine Vergütung mehr. Zudem müssen Betreiber:innen neuer PV-Anlagen bis 100 kW ihre Einspeiseleistung auf 60 % begrenzen, bis intelligente Messsysteme flächendeckend eingeführt sind. Dies führt für Anlagen ohne Speicher zu erheblichen finanziellen Einbußen, die laut 1Komma5° über 20 % betragen. Zudem steigen die Kosten für Smart Meter Gateways, insbesondere im Mieterstrombereich, wodurch sich Investitionen weiter verteuern.
Der SFV fordert stattdessen eine bessere Netzintegration erneuerbarer Energien durch den schrittweisen Ausstieg aus unflexiblen fossilen Kraftwerken, den Ausbau von Wärmepumpen, Langzeitspeichern und Elektromobilität sowie die stärkere Nutzung von Biogasanlagen. Die aktuelle Gesetzgebung drohe jedoch, die Bürgerenergie auszubremsen, anstatt sie zu fördern. Während der SFV das Gesetz kritisiert, sehen 1Komma5°-CEO Philipp Schröder und der Bundesverband Solarwirtschaft darin einen notwendigen Fortschritt, während der Bundesverband des Solarhandwerks noch offene Praxisfragen sieht.
(Quelle: Solarserver.de vom 07.02.2024)
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