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TransnetBW stellt Studie „Stromnetz 2050“ vor

TransnetBW stellt Studie „Stromnetz 2050“ vor

(Quelle: Pressemitteilung TransnetBW, 22.04.2020)

Die TransnetBW hat ihre Studie „Stromnetz 2050“ veröffentlicht. Darin zeichnet sie ein Zielbild des deutschen Energiesystems nach Erreichen der Klimaschutz- und Energiewendeziele und zeigt auf, welche Anforderungen system- und netzseitig in einer weitgehend klimaneutralen Energiezukunft erfüllt sein müssen. In einem Live Stream stellten Geschäftsführer Michael Jesberger und Christian Schorn, Leiter Anlagenbetrieb & Operations der TransnetBW GmbH, gemeinsam mit Dr. Felix Matthes, Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik des Öko-Instituts sowie Helmfried Meinel, Ministerialdirektor des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg die Ergebnisse der Studie vor und diskutierten sie anschließend online mit den Teilnehmern.

„Die Energiewende schreitet voran, und die klimapolitischen Ziele sind gesetzt: Bis zum Jahr 2050 soll das Energiesystem in Deutschland weitgehend klimaneutral sein. Dem Übertragungsnetz kommt hierbei eine entscheidende Rolle zu“, erklärt Michael Jesberger, Geschäftsführer der TransnetBW. „Mit der Studie Stromnetz 2050 zeigen wir, wie ein treibhausgasneutrales Energiesystem aussehen kann und legen zugleich den Grundstein für eine robuste Netzentwicklung in Baden-Württemberg“.

Dr. Felix Matthes, Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik, Öko-Institut und Mitglied des Beirats der Studie Stromnetz 2050 erklärt: „Die Begleitung dieses Projekts war für mich einer der interessantesten Prozesse der letzten Jahre. Diskussionen zur langfristigen Entwicklung des Stromsystems haben sich bisher vor allem auf die erneuerbare Stromzeugung sowie die Höhe und Strukturen der Nachfrage konzentriert. Was das für die Netzentwicklung jenseits des Horizonts 2020/35 im Detail bedeutet, blieb zu oft unterbelichtet. Die Studie Stromnetz 2050 leistet einen wichtigen Beitrag zur Schließung dieser Lücke.“

„Die Studie Stromnetz 2050 ermöglicht einen spannenden Blick in die Energiezukunft in Deutschland und Europa und zeigt uns Wege für eine bedarfsgerechte und nachhaltige Gestaltung der Übertragungsnetz-Infrastruktur in Baden-Württemberg“, so Christian Schorn, Leiter Anlagenbetrieb & Operations, TransnetBW. „Mit ihrem Ansatz, die Energiewende vom Ende her zu denken, stellt sie eine neue Diskussionsgrundlage für die methodische Weiterentwicklung des Netzentwicklungsplans dar, der die Übertragungsnetze bislang nur zehn bis 15 Jahre im Voraus plant.“

Die Studie Stromnetz 2050
TransnetBW zeichnet in der Studie Stromnetz 2050 ein Zielbild für ein weitgehend klimaneutrales Energiesystem. Sie untersucht, wie die elektrische Energieversorgung bis zum Jahr 2050 umgebaut werden muss, damit die heute gesetzten Energiewende- und Klimaschutzziele erfolgreich umgesetzt werden können und entwickelt ein strategisches Ziel-Übertragungsnetz für Baden-Württemberg, das geeignet ist, die Anforderungen einer vollständig umgesetzten Energiewende zu erfüllen.

Laut Studie ist für das Erreichen der energie- und klimapolitischen Ziele bis zum Jahr 2050 eine Erhöhung der installierten Leistung von Windenergie- und Photovoltaikanlagen um das Drei- bis Vierfache gegenüber 2018 notwendig. Der Wärme- und Transportsektor muss weitgehend elektrifiziert werden, was zu einer Erhöhung der Netto-Stromnachfrage um über 50 Prozent führen wird. Gleichzeitig wächst der europäische Strombinnenmarkt zusammen und der grenzüberschreitende Stromhandel zwischen den europäischen Strommärkten nimmt weiter zu.

Die Studie zeigt aber auch: Das im Netzentwicklungsplan 2030 geplante Übertragungsnetz reicht nicht aus, um die energiepolitischen Ziele zu erreichen. Die Integration der erneuerbaren Energien erfordert ein Maßnahmenpaket, das deutlich über die bisherigen Planungen hinausgeht.

Aus Sicht der TransnetBW stellt der aktuelle Netzentwicklungsplan den ersten Schritt des Netzausbaubedarfs für eine erfolgreiche Energiewende dar. Die Studie Stromnetz 2050 entwickelt dessen Ansatz methodisch weiter und bietet die Möglichkeit, das im NEP entworfene Übertragungsnetz auf seine langfristige Nachhaltigkeit zu überprüfen. Im Ergebnis steht eine „Top-down“-Betrachtung, die in diesem Detaillierungsgrad neu ist und über die die TransnetBW eine Debatte anstoßen möchte.

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