Wirtschaftsmotor Klimaschutz
Wirtschaftsmotor Klimaschutz
Investitionen in den Klimaschutz können zu einer günstigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung beitragen. Das zeigt ein aktueller Bericht des Forschungskonsortiums GWS und Prognos, der dafür die Änderungen in der Klimapolitik der letzten drei Jahre betrachtet hat.
Extreme Wetterereignisse, Temperaturspitzen und andere Auswirkungen des Klimawandels waren in den vergangenen Jahren immer häufiger zu beobachten. Sie haben teils verheerende Folgen für die Menschen, deren Gesundheit und die Infrastruktur in den betroffenen Gebieten und wirken damit unmittelbar auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung – auch in Deutschland.
Zahlreiche Maßnahmen sollen dem Klimawandel entgegenwirken und die Dekarbonisierung der Wirtschaft beschleunigen. Dazu gehören auch Investitionen in Erneuerbare Energien und ein höherer CO2-Preis, der Investitionen in fossile Energieträger weniger attraktiv macht und Erneuerbare Energien befördern soll. Diese Maßnahmen führen nicht nur dazu, dass die CO2-Emissionen sinken können, sie haben auch Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
Auswirkungen von Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimawandel gemeinsam beleuchtet
Um die Auswirkungen der vielen klimabedingten Umweltveränderungen und Politikmaßnahmen auf die wirtschaftliche Entwicklung noch besser zu verstehen, hat das BMWK ein Forschungsgutachten in Auftrag gegeben, das insbesondere Erkenntnisse im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Projektionen der Bundesregierung befördern soll. Dabei werden die Auswirkungen von Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimawandel auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung gemeinsam beleuchtet.
Ein Zwischenbericht des Forschungskonsortiums Prognos und GWS (Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung) zeigt jetzt, welche Auswirkungen die Änderungen in der Klimapolitik der letzten drei Jahre auf die wirtschaftliche Entwicklung bis zum Jahr 2030 haben werden. Zwei Beispiele für solche für Deutschland wirksamen politischen Änderungen sind etwa das EU-Klimaschutzpaket „Fit for 55“ und das Gebäudeenergiegesetz. Im Detail nachzulesen sind die Ergebnisse in den „Schlaglichtern der Wirtschaftspolitik“ (Ausgabe 04/2024) und im Originalbericht.
Bericht sieht positiven Effekt auf die wirtschaftliche Entwicklung
Die durch veränderte politische Rahmenbedingungen seit 2020 ausgelösten zusätzlichen Investitionen liegen im Modell der Forschenden bei 40 bis 55 Milliarden Euro. Wird angenommen, dass diese Investitionen keine anderen Ausgaben verdrängen, würde der gesamtwirtschaftliche Effekt im Jahr 2030 bei real gut einem Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) liegen. Das BIP steigt durch die zusätzlichen Investitionen demnach leicht an. Dem ist im Modell auch der höhere CO2-Preis nicht gänzlich im Weg, so dass unterm Strich ein positiver Effekt auf die wirtschaftliche Entwicklung steht.
Hohe Investitionen in den Klimaschutz tragen im Modell zu einer günstigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bei. Das BMWK erwartet, dass zusätzliche Investitionen und ein schneller Ausbau Erneuerbarer Energien im Kontext der Energiewende zu einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung beitragen können.
Wichtig dafür sind klare und verlässliche Signale der Politik, mit Blick auf die weitere Dekarbonisierung. Die Einigung auf EU-Ebene zur Weiterentwicklung der CO2 -Bepreisung gilt dafür als wichtiger Baustein. Sie soll verhindern, dass nicht aufgrund falscher (Preis-)Erwartungen in fossile Technologien investiert wird, die vor Ende ihrer eigentlichen Lebensdauer nicht mehr genutzt werden oder sich im Betrieb langfristig als deutlich teurer herausstellen können. Zwar verlangsamt eine weitere Verschärfung der Emissionsreduktionsziele die wirtschaftliche Entwicklung eher – technischer Fortschritt, höhere Investitionen und ein schneller Erneuerbaren Ausbau könnten das aber zumindest teilweise auffangen, heißt es in dem Zwischenbericht weiter.
(Quelle: BMWK vom 18.06.2024)
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