Menü

20 Jahre Einsatz für Solarstrom in Thüringen – 20 Jahre SolarInput e.V.

20 Jahre Einsatz für Solarstrom in Thüringen – 20 Jahre SolarInput e.V.

Vor 20 Jahren im August 2003 wurde in Erfurt der Verein SolarInput e.V. gegründet. Ziel des Vereins ist die Förderung von Wissenschaft, Forschung, Bildung und Anwendungen auf dem Gebiet der Solartechnik in Thüringen, mit dem Fokus auf der CO2-freien Stromerzeugung mit Solarzellen. Der Verein fördert auf Kommunaler- und Landesebene die Verbreitung des Wissens über diese innovative Technologie und ihre Einsatzmöglichkeiten.

Als Dr. Hubert Aulich, damals Geschäftsführer des Start-Up Unternehmens PV Silicon, gemeinsam mit seinen Kollegen den Verein gründete, stand die Überlegung im Vordergrund, mit gleichgesinnten Unternehmern aus unterschiedlichen Positionen der Wertschöpfungskette rasch in Kontakt zu kommen. Über einen engen Erfahrungsaustausch zwischen Forschern, Herstellern und Anwendern sollten die Optimierung der Produkte und die Steigerung der Produktivität bei der Herstellung beschleunigt, Fehlentwicklungen vermieden, Fördermaßnahmen organisiert und neue Anwendungen erschlossen werden. Diese Strategie bewährte sich. Durch politische Unterstützung, insbesondere durch die Einspeisevergütung für Solarstrom, stieg die jährliche Installation von Solarmodulen von 145 MW in 2003 auf ca. 7.000 MW im Jahre 2010, und Deutschland konnte sich zu einem der weltweit größten Hersteller von Solarmodulen entwickeln. Einen beträchtlichen Anteil an dieser herausragenden Entwicklung hatte auch die Solar Valley GmbH, die mit Unterstützung des SolarInput ein Konsortium aus jungen Firmen der Photovoltaik-Szene in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen organisierte und gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme und weiteren Forschungs- und Bildungseinrichtungen ein breit aufgestelltes Netzwerk der Solartechnik international etablierte. Es gelang im Jahr 2008 den nationalen Spitzenclusterwettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zu gewinnen. Die Fördersumme durch das BMBF lag bei 40 Mio. Euro und jeweils 10 Mio. Euro kamen aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zusammen mit den Leistungen der Industrie konnten insgesamt 120 Mio. Euro für über 100 Projekte über einen Zeitraum von fünf Jahren eingesetzt werden.

Für die Entwicklung in Thüringen hatte die Zusammenarbeit des Vereins mit der Bauhaus-Universität eine herausragende Bedeutung. Durch die Verknüpfung der Solartechnologie mit der Architektur und dem Bauwesen konnte ein Alleinstellungsmerkmal entwickelt werden, auf dessen Grundlage der jährlich stattfindende Kongress Bauhaus-Solar die nationalen und internationalen Experten in Thüringen versammelte.

Die Erfolge der deutschen Photovoltaik-Industrie und die Förderung der Erzeugung
von Solarstrom in Deutschland hatten China ermutigt, in diese Technologie gewaltige staatliche Finanzmittel zu investieren, mit dem Ziel, eine weltweit führende Stellung einzunehmen. Ab den Jahren 2011/2012 überschwemmten subventionierte Module aus China die europäischen Märkte und führten zu einem dramatischen Preisverfall. Politische Gegenmaßnahmen auf deutscher oder europäischer Ebene blieben aus, heute werden mehr als 90% der Module aus China importiert.

Solarstrom ist heute die kostengünstigste Technologie zur Stromerzeugung. Diese Kostenvorteile eröffnen neue Pfade für einen CO2-freien, nachhaltigen Ressourceneinsatz. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ruth, Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Architektur & Urbanistik, wurde ein neues, vom Wirtschaftsministerium gefördertes Projekt „Innovationscluster Nachhaltigkeit“ gestartet, bei dem die Photovoltaik als unterstützende Technologie im Zentrum steht und wesentliche Beiträge zur Wasserwirtschaft, Strom im Gebäude und Wasserstoff als Speicher liefern kann.

Dieser Ansatz wird durch SolarInput weiter konkretisiert. Im von der Bauhaus Universität geführten, vom BMBF geförderten Projekt H2-Well werden die Potentiale der dezentralen Wasserstoff-Erzeugung mit Erneuerbaren Energien und der lokalen Anwendung in einem Netzwerk mit dem Fokus in Thüringen erschlossen. Weiterhin wird aktuell ein in Thüringen gefördertes Projekt zur Untersuchung der Einsatzchancen von Photovoltaik als unterstützende Technologie für eine nachhaltige Landwirtschaft (Agri-PV) gestartet und durch die gute Zusammenarbeit mit der FH Erfurt, Frau Prof. Wydra, nachhaltig unterstützt. Diese neuen Optionen für die Solartechnologie zeigen hohes Potential für eine breite Anwendung und werden auch in Zukunft eine bedeutsame Rolle in den Arbeiten des Vereins spielen.

Auch der vom Bundeswirtschaftsministerium initiierte Aufruf zum „Wiederaufbau“ der deutschen Photovoltaik-Industrie wird vom Verein aktiv unterstützt und derzeit in beratender Funktion begleitet.
Der Vorstand bedankt sich bei allen Mitarbeitern, seinen Mitgliedern, Vereinspartnern und Förderern für die andauernde Unterstützung; dem Wirtschaftsministerium Dank für die langjährige Förderung der Vereinsarbeit.
Dem Verein wünschen wir viel Erfolg bei der Bearbeitung seiner Projekte und weiterhin die notwendige Hartnäckigkeit bei der Verfolgung seiner Beiträge für das Erreichen der Klimaziele.

Der Vorstand

Ansprechpartner:
Dr. Hubert Aulich

Vorstandsvorsitzender SolarInput
Tel.: 0172 7928 935
E-Mail: h.aulich@solarinput.de
––
––
<< Zurück zu "Alle Meldungen"