Nationale Nachrichten
Projekte der Bürgerenergie erhalten bis zu 100.000 Euro Förderung durch Bund
Bürgerenergiegemeinschaften haben jetzt die Chance sich durch einen Förderaufruf um eine Projektfinanzierung von bis zu 100.000 Euro zu bewerben. Wie das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IöW) berichtet, können Mittel des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Kontext des Vorhabens “CommunitE-Innovation-Bundesweite Bürgerenergie-Community für gemeinschaftsgetragene Energieversorgung in regionalen Innovations-Ökosystemen” bezogen werden.
Mit dem Ziel, technisch-soziale Innovationen innerhalb der Bürgerenergie zu entwickeln, sollen Organisationsmodelle und die Praxistauglichkeit von Dienstleistungen sowie eine Professionalisierung der Bürgerenergie-Gemeinschaft gefördert werden.
Union ohne Unterstützung: Braunkohlekraftwerke mit Carbon Capture and Storage (CCS)
Braunkohlekraftwerke mit der umstrittenen Technologie Carbon Capture and Storage zu kombinieren und legitimieren wird vor allem von dem stellvertretenden Unionsfraktionsvorsitzenden Sepp Müller vorgeschlagen. Unterstützung durch die anderen Koalitionspartner erhält er jedoch nicht. Stimmen aus der SPD und Energiebranche stellen sich dagegen.
(Quelle: Tagesspiegel, 02.06.2025)
Frist zur Umsetzung der Enerneuerbare-Energien-Richtlinie der EU ist verstrichen
Erleichterungen für Planungs- und Genehmigungsverfahren für Windparks und Solaranlagen sollten durch die Umsetzung der “Renewable Energy Directive III” (kurz: RED III) als Ablösung der EU-Notfall-Verordnung in nationales Recht umgesetzt werden. Die Frist zur Umsetzung wichtiger Vorgaben wurde jedoch am vergangenen Mittwoch verpasst.
AgriPV mit Großbatterien kann lokale Energieversorgung sichern
Stromausfälle in Spanien und Portugal stellten die Energieversorgung beider Länder vor eine große Herausforderung. Vermutete Ursachen waren technische Fehler und Netzüberlastungen. In Deutschland sorgen Sicherheitsstandards für ein stabileres Energieversorgungssystem. Teilweise Ausfälle sind jedoch durch Cyberangriffe nicht auszuschließen.
EU-Kommission stellt Rückforderungsklausel für Solarpaket I
Trotz drängeder Frist bis zum Ende des Jahres 2026 um das Eneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu novellieren, müssen zunächst von der EU-Kommission vorgegebene Rückzahlungsverpflichtungen nicht nur durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) zu einer adäquaten Anpassung der EEG-Novelle vorgelegt, sondern auch vom Bundestag abgesegnet werden. Die 2024 beschlossene EEG-Novelle müsste vom Parlament neu verhandelt werden.
Wasserstoff-Potenzial-Atlas entwickelt
Das Fraunhofer ISE hat in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern einen Wasserstoff-Potenzial-Atlas entwickelt.
Der Wasserstoff-Potenzial-Atlas bietet eine räumlich differenzierte Darstellung geeigneter Standorte für die Wasserstoffproduktion. Dabei werden verschiedene Szenarien und Geschäftsmodelle berücksichtigt. Die Projektpartner analysierten insbesondere das Potenzial für Wasserstoffanwendungen in der Industrie sowie im Verkehrssektor – mit Fokus auf Bus- und Zugverbindungen. Zudem flossen die regionale Verfügbarkeit erneuerbarer Energien sowie die Verwertungsmöglichkeiten der bei der Elektrolyse entstehenden Nebenprodukte, Sauerstoff und Wärme, in die Bewertung ein. So kann beispielsweise der Sauerstoff in Kläranlagen genutzt werden, während die entstehende Abwärme in lokale Wärmenetze eingespeist oder für industrielle Prozesse verwendet werden kann.
Hier kann der der Wasserstoff-Potenzial-Atlas eingesehen werden: https://www.h2-powerd.de/
Quelle: H2-powerd, vom 16.05.2025)
BMWK veröffentlicht Weißbuch Wasserstoffspeicher
Das BMWK hat das Weißbuch Wasserstoffspeicher veröffentlicht. Es konkretisiert die im Rahmen der Konsultation des Grünbuchs Wasserstoffspeicher aufgeworfenen Themenfelder Speicherbedarfe und potenziale. Das Weißbuch geht auf die Forderungen der Branche nach einer Beschleunigung von Planungs und Genehmigungsverfahren und einem langfristig planbaren Marktdesign ein. Außerdem setzt es sich mit der Fördernotwendigkeit zur Überwindung der mit der Unsicherheit verbundenen Investitionsrisiken im Markthochlauf auseinander.
Das Weißbuch sowie die Rückmeldungen der Branche hierzu können so die Grundlage für die Arbeit der Bundesregierung in der 21. Legislaturperiode in diesem Bereich bilden.
Den Link zum Weißbuch Wasserstoffspeicher finden Sie hier.
(Quelle: BMWK veröffentlicht Weißbuch Wasserstoffspeicher, vom 17.04.25)
Heizungsgesetz vor dem Aus – Chance oder Rückschritt für die Wärmewende?
Die neue schwarz-rote Koalition plant, das Heizungsgesetz der Ampel-Regierung abzuschaffen und durch ein technologieoffenes Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu ersetzen. Ziel sei mehr Flexibilität und weniger Verunsicherung bei Eigentümer:innen. CDU-Politiker Tilman Kuban warb für hybride Heizlösungen, die Gasheizung und Wärmepumpe kombinieren. Kritiker:innen befürchten jedoch, dass ohne klare Vorgaben Klimaziele verfehlt und Kosten in die Höhe getrieben werden könnten.
Energieexpert:innen wie Stefan Thomas vom Wuppertal-Institut warnen, dass die Öffnung für fossile Heizungen auf Basis vager Wasserstoffperspektiven zur Kostenfalle für Verbraucher:innen werden kann. Gleichzeitig verfehle Deutschland bei einem Verzicht auf die 65%-Regel für erneuerbare Wärme seine Klimaziele im Gebäudesektor deutlich – mit drohenden CO₂-Kompensationskosten in Milliardenhöhe.
Auch das Öko-Institut mahnt an, dass Effizienzpotenziale stärker genutzt werden müssten. Sonst drohe ein massiver Ausbaubedarf bei Windkraft und Stromnetzen. Die EU-Gebäuderichtlinie setzt künftig auf den Primärenergieverbrauch als zentrale Steuerungsgröße. Der Koalitionsvertrag hingegen betont vor allem Emissionseffizienz, was Umweltverbände kritisieren: Ein zu einseitiger Fokus könnte notwendige Sanierungen in besonders ineffizienten Gebäuden ausbremsen.
Zwar setzt die neue Regierung weiter auf Förderprogramme, etwa bei Sanierungen oder beim Heizungstausch, verzichtet aber weitgehend auf verpflichtende Vorgaben. Die Energiebranche zeigt sich zufrieden: Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die geplante Förderung effizienter Wärmenetze sowie die Anerkennung der Gasinfrastruktur als Bestandteil der künftigen Wärmeversorgung.
Doch Umweltverbände und Fachleute sehen im Rückzug von klaren Standards eine verpasste Chance – und warnen vor einem Rückschritt bei der dringend nötigen Transformation im Gebäudesektor.
(Quelle: Tagesspiegel 22.04.2025)
Stuttgarter Hafen wird Produktionsstandort für grünen Wasserstoff: Stuttgart plant Klimaneutralität bis 2035!
Statt bis zum Jahr 2050 hat Stuttgart das Erreichen seiner Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 angekündigt. Im Rahmen der Wärmeplanung sieht die Stadt zudem vor, Kohleblöcke des EnBW-Heizkraftwerkes in Stuttgart-Münster vor dem nationalen Ziel des Kohleausstiegs bis 2038 stillzulegen.
Nun startete am Montag der Bau eines neuen Produktionsstandortes für grünen Wasserstoff. Dieser wird aus überschüssiger Wind- und Solarenergie gewonnen werden, der Transport über eine in Konstruktion befindliche Pipeline erfolgen. Bauende und Betriebsstart sind für Dezember 2026 vorgesehen.
Erste Prüfverfahren und Markttests für Wallboxen im Projekt »Wallbox-Inspektion« entwickelt
Um Konsumenten die Kaufentscheidung für Wallboxen zu erleichtern, wurden innerhalb des Projektes “Wallbox-Inspektion” des Konsortiums des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, der HTW Berlin und dem ADAC, Prüf- und testverfahren durchgeführt.
Zentrale Testkriterien für das solaroptimierte und geregelte Laden der Wallboxen waren der Stromverbrauch im Betrieb, die Regelgüte im Standby-Modus und Betriebseffekte hinsichtlich des solaren Ladens von Elektrofahrzeugen. Nach Angabe des Fraunhofer ISE seien diesbezüglich zwei Fragen essentiell: wie ein solarer Überschuss in einem Elektrofahrzeug gespeichert werden könne und wie die Umschaltung zwischen 1- und 3-phasigem Betrieb gelingen könne. Die Ladestation wurde vermittels des digitalen Fahrzeugzwillings »ev twin« des Fraunhofer ISE für das mögliche Verhalten von 5.000 verschiedenen Elektrofahrzeugtypen simuliert.
Um die qualitativen Unterschiede zwischen den Produkten testen zu können, wird aktuell durch die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin ein Wallbox-Score erstellt, der diese anhand von Simulationsrechnungen des Testleitfadens quantifizieren soll. Im Anschluss dienen die Projektergebnisse dem ADAC e.V. zur Verbraucherberatung.
Alle Wallbox-Hersteller und Systemintegratoren werden seitens des Projektteams zu einem Workshop “Wallbox-Inspektion im Kontext der Messe »The Smarter E« in München eingeladen. Die Messe findet am 8. Mai statt.
(Quelle: Photon vom 22.04.2025)
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