Internationale Nachrichten
Haushalts-Batterien zeigen geringere Wahrscheinlichkeit eines elektrischen Brandes als Elektrofahrzeuge und Haushaltsgeräte
Wissenschaftliche Daten zur Häufigkeit elektrischer Brände in Heimspeichersystemen (HSSs) im Vergleich zu anderen häufig auftreten Brandereignissen, zum Beispiel in Photovoltaikanlagen, Elektrofahrzeugen, Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, allgemeinen Hausbränden und Bränden durch Haushaltsgeräte liegen derzeit nicht vor. Dies veranlasste Forschende aus Deutschland Informationen der lokalen Medien und online verfügbaren Feuerwehrberichten zu sammeln.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Brandes in einem Heimspeichersystem (HSS) 50-mal geringer sei im Vergleich zu einem normalen Hausbrand und 18-mal geringer als bei Verbrennungsmotoren.
(Quelle: pv-magazine vom 23.04.2025)
Wartezeiten verzögern Netzausbau
Ein Teil der 100 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF), die kürzlich bewilligt wurden, könnte in die dringend benötigte Energieinfrastruktur fließen, darunter Gaskraftwerke und Netzausbau. Doch die Umsetzung wird durch Engpässe bei wichtigen Komponenten wie Gasturbinen, Transformatoren und Offshore-Windturbinen erschwert. EnBW-Chef Georg Stamatelopoulos warnte, dass Anbieter in Europa angesichts der hohen Nachfrage lange Wartelisten haben. Zudem fehlt es an Fachkräften, die die Infrastrukturprojekte umsetzen sollen.
Der Investitionsbedarf ist enorm: In Deutschland werden bis 2045 rund 650 Milliarden Euro für den Ausbau der Stromnetze benötigt, was die jährlichen Investitionen von 15 auf 34 Milliarden Euro steigern müsste. Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt, dass der Ausbau der Netze nicht mit dem Zuwachs der erneuerbaren Energien Schritt hält und die Preise sowie Wartezeiten für wichtige Komponenten wie Kabel und Transformatoren seit 2021 gestiegen sind.
Die IEA und Experten fordern mehr Standardisierung bei den Bauprozessen und eine effizientere Beschaffung, um Kosten zu senken und die Lieferkette zu optimieren. In Deutschland werden auch langwierige Genehmigungsprozesse als Hemmnis für den schnellen Netzausbau genannt. Die Branche hofft auf eine zügige Umsetzung des Kraftwerkssicherheitsgesetzes, das die Investitionsbedingungen verbessern könnte.
(Quelle: Tagesspiegel Background vom 27.03.2025)
Wissenschaftler präsentieren langlebige Perowskit-Photovoltaik-Module mit Kohlenstoffnanoröhren-Elektrode.
Ein Forschungsteam der Universität Nagoya hat in Zusammenarbeit mit der Denso Corp. ein 100 cm² großes Perowskit-Solarzellenmodul entwickelt, das eine einwandige CNT-Elektrode verwendet. Ziel des Projekts ist es, die Haltbarkeit und Leistung von Perowskit-Solarzellen zu verbessern, da herkömmliche Metallelektroden oft unter Oxidation und Korrosion leiden, was die langfristige Stabilität beeinträchtigt. CNT-Elektroden sind chemisch stabil, sehr oxidationsbeständig und ermöglichen aufgrund ihrer hohen elektronischen Leitfähigkeit einen effizienten Ladungstransport. Ihre Flexibilität und Transparenz bieten zudem den Vorteil der beidseitigen Lichtabsorption, was die Energieausbeute der Zellen erhöht und die Möglichkeit bietet, die Zellen auf flexiblen Substraten oder gekrümmten Oberflächen zu nutzen.
Direct Air Capture von CO₂: Kommerzielle DAC-Anlage in Kanada
Das deutsche Unternehmen Phlair hat einen Vertrag über 30,6 Millionen US-Dollar mit der Initiative Frontier abgeschlossen, um 47.000 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre in Kanada zu entfernen. Phlair nutzt ein elektrochemisches Direct-Air-Capture (DAC)-Verfahren, das mit einer eigenen Photovoltaikanlage arbeitet. Die Initiative Frontier, unterstützt von Unternehmen wie Stripe, Google und Shopify, fördert Technologien zur CO₂-Entfernung.
Phlairs innovatives Design reduziert den Energieverbrauch für die CO₂-Entfernung und könnte etwa 1,5 MWh Strom pro Tonne CO₂ benötigen – rund 30% weniger als andere DAC-Ansätze. Dies könnte die Kosten um etwa 15 US-Dollar pro Tonne senken, mit einem langfristigen Ziel von 100 US-Dollar pro Tonne CO₂. Das Unternehmen minimiert die Energiekosten, indem es den Verbrauch an die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien anpasst. Überschüssige Energie aus Solarstrom wird in Vorratstanks gespeichert und bei Bedarf genutzt.
Durch die Nutzung bestehender Industrieanlagen und ein modulares Design reduziert Phlair die Baukosten und kann die DAC-Technologie kostengünstig skalieren. Der Abnahmevertrag von Frontier soll die Skalierung von Phlair beschleunigen und den Zugang zu günstiger Energie sichern, was das Unternehmen in die Lage versetzt, kostengünstige CO₂-Entfernungslösungen anzubieten.
(Quelle: SolarServer vom 03.03.2025)
Energiewende ohne Energie: Deutschland steigt aus, aber nirgendwo ein
Die Dekarbonisierung zentraler Industrien und der gesamte Übergang zu erneuerbaren Energien wird ohne Wasserstoff nicht möglich sein. Nur Wasserstoff und seine Derivate ermöglichen es, erneuerbare Energien effizient zu speichern und über weite Entfernungen zu transportieren. Damit wird er zur Grundlage für den klimaneutralen Energiemarkt der Zukunft. Der Erfolg des globalen Klimaschutzes hängt entscheidend davon ab, ob und wann dieser Markt realisiert wird.
Darüber hinaus wird auch die nationale Energiesicherheit von der Entwicklung des Wasserstoffmarktes abhängen. Da Wasserstoff weltweit produziert werden kann und nicht an natürliche Ressourcen gebunden ist, verändert sich die geopolitische und geoökonomische Landschaft. Dies schafft Potenzial für neue Akteure, mehr Wettbewerb und größere Entwicklungsmöglichkeiten als im fossilen Zeitalter. Besonders viele unserer Partner im Globalen Süden, die über reichlich Sonne und Wind verfügen, könnten zu Netto-Exporteuren von klimaneutralem Wasserstoff werden. Allein Westafrika hat ein Potenzial von bis zu 165.000 Terawattstunden jährlich – 110-mal so viel wie der voraussichtliche Importbedarf Deutschlands bis 2050
Plug Power verzeichnet Umsatzanstieg bei Elektrolyseuren
Plug Power meldete einen Anstieg der Elektrolyseur-Umsätze im Jahr 2024 um 583 % im Vergleich zum Vorjahr, angetrieben durch die Umsätze mit seinem 5-MW-System. „Im vierten Quartal 2024 gab Plug einen bedeutenden Kaufvertrag mit Allied Green Ammonia (AGA) bekannt, in dessen Rahmen das Unternehmen drei Gigawatt (GW) Elektrolyseur-Kapazität für die hochmoderne grüne Wasserstoff-Ammoniak-Anlage von AGA in Australien liefern wird“, sagte das US-Unternehmen und fügte hinzu, dass es sich bisher mehr als 8 GW an globalen Verträgen gesichert hat. Im vierten Quartal 2024 meldete Plug einen Bruttomargenverlust von 122 % und einen Umsatz von 191,5 Mio. $.
Farbige PV-Module für denkmalgeschützte Gebäude
In vielen Gebieten mit denkmalgeschützten Gebäuden und traditionellen Terrakottadächern sind schwarze Standard-Solarmodule oft unerwünscht, da sie mit der architektonischen Identität der Region in Konflikt stehen und die Integration erneuerbarer Energien erschweren. Das niederländische Unternehmen Soluxa hat dieses Problem mit der Entwicklung farbiger Photovoltaik-Module gelöst. In vielen europäischen Ländern erlauben die kommunalen Vorschriften mittlerweile terrakottafarbene Solarmodule in geschützten Bereichen, sodass historische Gebäude von sauberer Energie profitieren können, ohne das äußere Erscheinungsbild zu beeinträchtigen.
Naturfreundlich bewirtschaftete Solarparks fördern Artenvielfalt und Vogelpopulationen
Eine gemeinsame Studie der Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) und der Universität Cambridge zeigt, dass Solarparks, die gezielt zur Förderung der Biodiversität bewirtschaftet werden, einen positiven Einfluss auf die Vogelvielfalt haben. Angesichts der konkurrierenden Flächennutzung in Großbritannien bieten solche Maßnahmen eine Möglichkeit, den Ausbau erneuerbarer Energien mit dem Schutz der Natur in Einklang zu bringen. (mehr …)
Deutschland überschreitet offiziell 100 GW kumulierte Solar-PV-Kapazität
und startet 2025 mit über 1 GW an neuen Solar-PV-Installationen im Januar.
Deutschlands aktualisierte Solar-PV-Installationen für 2024 belaufen sich auf 16,73 GW. Im Januar 2025 wurden 1,12 GW neu installiert, was einem Rückgang von 38 % im Monatsvergleich entspricht. Der größte Zuwachs im ersten Monat des Jahres kam aus dem Segment der Dachsolaranlagen. Damit hat Deutschland offiziell die Marke von 100 GW kumulierter installierter Solar-PV-Kapazität überschritten, nachdem die Bundesnetzagentur die Neuinstallationen im Januar 2025 auf 1,12 GW bezifferte. Ende Dezember 2024 hatte das Land den 100-GW-Meilenstein knapp verpasst und das Jahr mit einer Gesamtleistung von 99,3 GW abgeschlossen, darunter 16,2 GW allein im Jahr 2024. Die aktualisierten PV-Zubauten für 2024 liegen nun bei 16,73 GW.
Baustart für Wasserstofffabrik in Spanien
Der spanische Energieversorger Iberdrola und BP haben den Baubeginn einer Produktionsanlage für grünen Wasserstoff in Castellón, Spanien, angekündigt. Das Joint Venture „Castellón Green Hydrogen S.L.“ wird auf einem 20.000 Quadratmeter großen Grundstück neben der BP-Raffinerie errichtet. Der Start der Bauarbeiten ist für das zweite Quartal dieses Jahres geplant. Die Hauptausrüstung wird Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von 25 Megawatt umfassen, die von Plug Power Inc. geliefert werden. Ein Stromabnahmevertrag mit Iberdrola España sichert die Lieferung von jährlich 200 Gigawattstunden aus Wind- und Solarenergie. Das Projekt soll grünen Wasserstoff produzieren, der Erdgas ersetzen wird, um die Raffinerie und später auch andere Industrien zu dekarbonisieren. Der erwartete Jahresertrag beträgt etwa 2.800 Tonnen grüner Wasserstoff. Die Gesamtinvestition wird auf 70 Millionen Euro geschätzt, wovon 15 Millionen aus dem spanischen Konjunkturprogramm stammen. Der Bau soll 500 neue Arbeitsplätze schaffen, und rund 25 spanische Unternehmen sind beteiligt. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für die zweite Hälfte des Jahres 2026 vorgesehen.
(Quelle: power-to-x.de vom 12.02.2025)
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