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Haushalts-Batterien zeigen geringere Wahrscheinlichkeit eines elektrischen Brandes als Elektrofahrzeuge und Haushaltsgeräte
Wissenschaftliche Daten zur Häufigkeit elektrischer Brände in Heimspeichersystemen (HSSs) im Vergleich zu anderen häufig auftreten Brandereignissen, zum Beispiel in Photovoltaikanlagen, Elektrofahrzeugen, Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, allgemeinen Hausbränden und Bränden durch Haushaltsgeräte liegen derzeit nicht vor. Dies veranlasste Forschende aus Deutschland Informationen der lokalen Medien und online verfügbaren Feuerwehrberichten zu sammeln.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Brandes in einem Heimspeichersystem (HSS) 50-mal geringer sei im Vergleich zu einem normalen Hausbrand und 18-mal geringer als bei Verbrennungsmotoren.
(Quelle: pv-magazine vom 23.04.2025)
Positionspapier Landwirtschaft & Energiewende
Erste Prüfverfahren und Markttests für Wallboxen im Projekt »Wallbox-Inspektion« entwickelt
Um Konsumenten die Kaufentscheidung für Wallboxen zu erleichtern, wurden innerhalb des Projektes “Wallbox-Inspektion” des Konsortiums des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, der HTW Berlin und dem ADAC, Prüf- und testverfahren durchgeführt.
Zentrale Testkriterien für das solaroptimierte und geregelte Laden der Wallboxen waren der Stromverbrauch im Betrieb, die Regelgüte im Standby-Modus und Betriebseffekte hinsichtlich des solaren Ladens von Elektrofahrzeugen. Nach Angabe des Fraunhofer ISE seien diesbezüglich zwei Fragen essentiell: wie ein solarer Überschuss in einem Elektrofahrzeug gespeichert werden könne und wie die Umschaltung zwischen 1- und 3-phasigem Betrieb gelingen könne. Die Ladestation wurde vermittels des digitalen Fahrzeugzwillings »ev twin« des Fraunhofer ISE für das mögliche Verhalten von 5.000 verschiedenen Elektrofahrzeugtypen simuliert.
Um die qualitativen Unterschiede zwischen den Produkten testen zu können, wird aktuell durch die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin ein Wallbox-Score erstellt, der diese anhand von Simulationsrechnungen des Testleitfadens quantifizieren soll. Im Anschluss dienen die Projektergebnisse dem ADAC e.V. zur Verbraucherberatung.
Alle Wallbox-Hersteller und Systemintegratoren werden seitens des Projektteams zu einem Workshop “Wallbox-Inspektion im Kontext der Messe »The Smarter E« in München eingeladen. Die Messe findet am 8. Mai statt.
(Quelle: Photon vom 22.04.2025)
Wartezeiten verzögern Netzausbau
Ein Teil der 100 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF), die kürzlich bewilligt wurden, könnte in die dringend benötigte Energieinfrastruktur fließen, darunter Gaskraftwerke und Netzausbau. Doch die Umsetzung wird durch Engpässe bei wichtigen Komponenten wie Gasturbinen, Transformatoren und Offshore-Windturbinen erschwert. EnBW-Chef Georg Stamatelopoulos warnte, dass Anbieter in Europa angesichts der hohen Nachfrage lange Wartelisten haben. Zudem fehlt es an Fachkräften, die die Infrastrukturprojekte umsetzen sollen.
Der Investitionsbedarf ist enorm: In Deutschland werden bis 2045 rund 650 Milliarden Euro für den Ausbau der Stromnetze benötigt, was die jährlichen Investitionen von 15 auf 34 Milliarden Euro steigern müsste. Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt, dass der Ausbau der Netze nicht mit dem Zuwachs der erneuerbaren Energien Schritt hält und die Preise sowie Wartezeiten für wichtige Komponenten wie Kabel und Transformatoren seit 2021 gestiegen sind.
Die IEA und Experten fordern mehr Standardisierung bei den Bauprozessen und eine effizientere Beschaffung, um Kosten zu senken und die Lieferkette zu optimieren. In Deutschland werden auch langwierige Genehmigungsprozesse als Hemmnis für den schnellen Netzausbau genannt. Die Branche hofft auf eine zügige Umsetzung des Kraftwerkssicherheitsgesetzes, das die Investitionsbedingungen verbessern könnte.
(Quelle: Tagesspiegel Background vom 27.03.2025)
Industriewende stockt ohne Erneuerbare Energien und Infrastruktur
Ohne sinkende Kosten für Strom und Wasserstoff sowie einen Ausbau der Energieinfrastruktur bleiben Investitionen in die Dekarbonisierung der Industrie aus, so ein Papier des Fraunhofer-Exzellenzclusters Integrierte Energiesysteme. Deutschland muss bis 2045 klimaneutral werden, doch laut den Experten kommen die notwendigen Investitionen nicht zustande. Entscheider müssten überzeugt werden, dass das zukünftige Energiesystem eine wettbewerbsfähige Produktion auf Basis erneuerbarer Energien ermöglicht.
Der benötigte Investitionsbedarf ist enorm: Bis 2045 sind 550 Milliarden Euro für den Ausbau der Stromnetze sowie 100 Milliarden Euro für Wasserstoff- und CO2-Infrastruktur notwendig. Diese Investitionen sollten gezielt und effizient erfolgen. Um die Kosten beim Netzausbau zu senken, schlagen die Experten vor, Netzbetreiber durch Maßnahmen wie Eigenkapitalstärkung zu unterstützen und Lösungen wie die direkte Nutzung von Offshore-Windstrom für die Elektrolyse umzusetzen. Auch eine Abkehr vom Erdkabelgebot wird angeregt.
Für die weitere Nutzung erneuerbarer Energien sind Steuerungsmaßnahmen nötig, wie etwa Anreize für eine bessere Netzsteuerung und eine EEG-Förderung unabhängig von der Produktion. Zudem sollten Lösungen für eine stabile Versorgungssicherheit bei Dunkelflauten geprüft werden, einschließlich Anpassungen bei den Gebotslimits und der Nutzung von Netz- und Kapazitätsreserven.
Langfristig braucht Deutschland 80 Gigawatt flexible Kraftwerksleistung, wobei dezentrale Kraft-Wärmekopplungs-Anlagen (KWK) einen wichtigen Beitrag leisten könnten. Für die CO2-Speicherung müssen entsprechende Infrastrukturen aufgebaut werden, und der Ausbau der grenzüberschreitenden Energieinfrastruktur sollte vorangetrieben werden, um wettbewerbsfähige Strom- und Wasserstoffpreise zu erzielen.
Zusammengefasst: Ohne eine effiziente, kostengünstige Infrastruktur wird die Industrieumstellung auf klimafreundliche Technologien stocken.
(Quelle: Tagesspiegel Background vom 21.03.2025)
Die Energiewende bleibt hinter den gesetzten Zielen zurück
Deutschland ist bei der Erreichung einer sicheren, bezahlbaren und klimafreundlichen Energieversorgung bis 2030 noch weit entfernt, so die unabhängige Expertenkommission zum Energiewende-Monitoring in ihrem Bericht vom 21. März. Zwar gibt es Fortschritte bei den Stromkosten und der Reduktion der Treibhausgasemissionen, jedoch auch Verschlechterungen, besonders bei der Integration erneuerbarer Energien.
Die Elektrifizierung, als Schlüssel zur Klimaneutralität, stockt aufgrund hoher Strompreise im Vergleich zu anderen Energieträgern. Dadurch hinkt der Stromverbrauch hinter den prognostizierten Zielen, was die Netzentgelte durch steigende Investitionen weiter erhöht und den Umstieg auf elektrische Technologien erschwert.
Die Experten fordern Maßnahmen wie die Reduzierung der Netzausbaubedarf und die Einführung regional differenzierter Strompreise. Diese könnten Ineffizienzen verringern und den Ausbau der Infrastruktur effizienter gestalten. Ein Split der Stromgebotszone, wie von den Experten vorgeschlagen, wird von Union und SPD jedoch abgelehnt.
Beim Thema Kraftwerksneubau unterstützen die Experten die geplante Kraftwerksstrategie, betonen jedoch, dass starre Vorgaben wie die Umstellung auf Wasserstoff Investoren abschrecken könnten. Sie fordern einen flexibleren Ansatz und einen Kapazitätsmechanismus, um den Bedarf zu decken.
Zum Wasserstoffhochlauf ist die Entwicklung enttäuschend: Die Kosten sind höher als erwartet, und die Differenz zwischen grünem und blauem Wasserstoff ist größer als prognostiziert. Die Experten empfehlen, den Mix zu überprüfen und blauem Wasserstoff eine größere Rolle zu geben. Zudem sollte die Wasserstoffförderpolitik reformiert und langfristige Lieferverträge gefördert werden, um den Ausbau des Wasserstoffnetzes effizienter zu gestalten.
(Quelle: Tagesspiegel Background vom 22.03.25)
BASF nimmt 54-Megawatt-Wasserelektrolyseur in Betrieb
- Jahreskapazität von bis zu 8.000 Tonnen Wasserstoff
- Anstoß für den Hochlauf von Produkten mit reduziertem CO2-Fußabdruck
- Direkte Integration der Technologie in chemischer Produktionsumgebung weltweit einzigartig
Am Standort der BASF in Ludwigshafen hat Deutschlands größter Protonenaustausch-Membran-Elektrolyseur (PEM) den Betrieb aufgenommen. Die Anlage zur Herstellung von CO2-freiem Wasserstoff hat eine Anschlussleistung von 54 Megawatt und wird stündlich bis zu einer Tonne des für den Standort bedeutenden chemischen Ausgangstoffes produzieren. Nach rund zweijähriger Bauzeit wurde der Elektrolyseur heute im Beisein der Ministerin für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität von Rheinland-Pfalz Katrin Eder sowie Udo Philipp, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, eingeweiht.
Der in Zusammenarbeit mit Siemens Energy errichtete Wasserelektrolyseur ist eingebettet in die Produktions- und Infrastruktur am Standort Ludwigshafen und damit in seiner Schnittstelle und Integration in ein chemisches Produktionsumfeld weltweit einzigartig. Insgesamt wurden 72 sogenannte Stacks – Module, in denen der eigentliche Elektrolysevorgang stattfindet – in der Anlage verbaut. Der Elektrolyseur hat das Potenzial die Treibhausgasemissionen am Stammwerk der BASF um bis zu 72.000 Tonnen pro Jahr zu senken.
Horizontale einachsige Nachführsysteme spielen eine wesentliche Rolle bei der Minderung von Ertragsverlusten in der Landwirtschaft im Kontext von Agri-PV-Anlagen.
Ein Forschungsteam des Fraunhofer ISE untersucht verschiedene Tracking-Strategien, die die Lichtverteilung zwischen Pflanzen und Solarmodulen in Agri-PV-Anlagen optimieren sollen. Für die Fallstudie wird die Simulationen anhand einer Agri-PV-Anlage in einer Apfelplantage in Nussbach im Südwesten Deutschlands durchgeführt.
Agri-PV-Systeme bieten innovative Lösungen für globale Herausforderungen wie Klimawandel, erneuerbare Energieproduktion und Ernährungssicherheit. Besonders horizontale einachsige Tracker-Agri-PV-Systeme können durch optimierte Nachführstrategien (Anti-Tracking), die das Lichtgleichgewicht zwischen Pflanzen und Solarmodulen ausgleichen, Ertragseinbußen in der Landwirtschaft reduzieren.
Projekt MoorPower: Potenzial von Photovoltaik zur Förderung der Wiedervernässung von Mooren
Fraunhofer ISE hat zusammen mit den Universitäten Greifswald und Hohenheim sowie dem Thünen-Institut ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das die Auswirkungen von Photovoltaikanlagen auf Moorgebiete untersucht.
Laut einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) sind gegenwärtig etwa 70 Prozent der Moore in Deutschland für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert, was jährlich rund 44 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft verursacht. Insgesamt entfallen etwa sieben Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland auf entwässerte Moorböden.
Das Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, ob die Installation von Photovoltaikanlagen für Landwirte einen Anreiz schaffen kann, Moorböden wieder zu vernässen. Nur entwässerte und stark degradierte Moore kommen für die Kombination von Kohlenstoffspeicherung und solarem Stromertrag Infrage.
Treibhausgasemissionen 2024 sinken dank Grünem Strom und Wirtschaftsflaute
Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind 2024 um 3,4 Prozent auf 649 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente gesenkt worden, was das Klimaziel für 2030 unterstützt. Laut dem Umweltbundesamt (UBA) wurde die erlaubte Emissionsgrenze von 693,4 Millionen Tonnen deutlich unterschritten. Auch die Projektionen zeigen, dass das Ziel einer 65-prozentigen Emissionsminderung bis 2030 im Vergleich zu 1990 erreichbar ist, mit einer erwarteten Reduktion von 63 Prozent.
Der Rückgang der Emissionen basiert vor allem auf dem Ausbau erneuerbarer Energien und einer schwächelnden Wirtschaft, insbesondere im produzierenden Sektor. Die Energiewirtschaft hat mit einer Emissionsminderung von 9 Prozent (auf 185 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente) einen wichtigen Beitrag geleistet, vor allem dank des Anstiegs erneuerbarer Energien auf 54 Prozent des Bruttostromverbrauchs.
Im Industriesektor blieben die Emissionen 2024 nahezu konstant bei 153 Millionen Tonnen, während der Verkehr eine Reduktion von 1,4 Prozent auf 143,1 Millionen Tonnen erzielte. Die Emissionen im Gebäudesektor sanken um 2,3 Prozent auf 100,5 Millionen Tonnen, was jedoch weiterhin über dem angestrebten Wert liegt. Bis 2030 wird erwartet, dass mehrere Sektoren ihre Emissionsziele nicht ganz erreichen.
(Quelle: SolarServer vom 14.03.2025)
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