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Lohnt sich die Kohlenstoffdioxidspeicherung in der Nordsee?

Lohnt sich die Kohlenstoffdioxidspeicherung in der Nordsee?

(Quellen: Geomar, 14.05.2019 und International Journal of Greenhouse Gas Control 84 (2019) 190–203)

In der Fachzeitschrift International Journal of Greenhouse Gas Control wurde eine Studie von einem internationalen Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter der Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel  veröffentlicht, welche die Möglichkeit, Kohlendioxid aus der Atmosphäre im Meeresboden zu speichern, untersucht hat in dem die Auswirkungen von Kohlendioxidlecks betrachtet wurden. 

Die Studie zeigt, dass ein einzelnes Leck mit einer Austrittsrate von unter 55t CO2 pro Jahr (entspricht ungefähr den gemessenen Austritt von Methan in der Nähe von verlassenen Erdgasbohrlöchern in der Nordsee) nur sehr lokal nachzuweisen ist.  Das ausgetretene CO2 wird im Meerwasser gespeichert und führt zu einer Abnahme des pH-Wertes. Diese Abnahme kann zu lokalen Schäden der in Bodennähe lebenden Organismen führen. Durch Meeresströmungen und die Gezeiten sind die Effekte aber nur in einem sehr begrenzten Raum nachweisbar. Daher stellt die Studie fest, dass diese Schäden aufgrund ihrer lokalen Begrenztheit eher vernachlässigbar sind.

Allerdings machen die Autoren darauf aufmerksam, dass man bei einer Kohlendioxideinpressung nicht nur das Bohrloch, durch welches man das CO2 einbringt, sondern eine Vielzahl von weiteren (verlassenen) Bohrlöchern in der Nähe überwachen muss, da jedes dieser Bohrlöcher ein prinzipielles Leck darstellt.

Zur weiteren Überprüfung wird ein weiteres Experiment durch das EU-Projekt STEMM-CCS (https://www.stemm-ccs.eu/) durchgeführt, um die bisherige Datenlage zu festigen und die Sicherheit der potentiellen Speicherstätten in der Nordsee weiter zu untersuchen.

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