Aktuelle Informationen
Trina Solar stellt leistungsstarkes 808-Watt-Tandemmodul vor
Der chinesische Solarkonzern Trina Solar Co. Ltd. hat ein leistungsstarkes Perowskit-Silizium-Tandemmodul mit einer Spitzenleistung von über 800 Watt entwickelt. Das innovative Modul weist eine Fläche von 3,1 Quadratmetern auf und besteht aus Halbzellen mit den Maßen 210 mal 105 Millimeter. In unabhängigen Tests des TÜV SÜD erreichte es eine beeindruckende Spitzenleistung von 808 Watt.
Wartezeiten verzögern Netzausbau
Ein Teil der 100 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF), die kürzlich bewilligt wurden, könnte in die dringend benötigte Energieinfrastruktur fließen, darunter Gaskraftwerke und Netzausbau. Doch die Umsetzung wird durch Engpässe bei wichtigen Komponenten wie Gasturbinen, Transformatoren und Offshore-Windturbinen erschwert. EnBW-Chef Georg Stamatelopoulos warnte, dass Anbieter in Europa angesichts der hohen Nachfrage lange Wartelisten haben. Zudem fehlt es an Fachkräften, die die Infrastrukturprojekte umsetzen sollen.
Der Investitionsbedarf ist enorm: In Deutschland werden bis 2045 rund 650 Milliarden Euro für den Ausbau der Stromnetze benötigt, was die jährlichen Investitionen von 15 auf 34 Milliarden Euro steigern müsste. Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt, dass der Ausbau der Netze nicht mit dem Zuwachs der erneuerbaren Energien Schritt hält und die Preise sowie Wartezeiten für wichtige Komponenten wie Kabel und Transformatoren seit 2021 gestiegen sind.
Die IEA und Experten fordern mehr Standardisierung bei den Bauprozessen und eine effizientere Beschaffung, um Kosten zu senken und die Lieferkette zu optimieren. In Deutschland werden auch langwierige Genehmigungsprozesse als Hemmnis für den schnellen Netzausbau genannt. Die Branche hofft auf eine zügige Umsetzung des Kraftwerkssicherheitsgesetzes, das die Investitionsbedingungen verbessern könnte.
(Quelle: Tagesspiegel Background vom 27.03.2025)
Industriewende stockt ohne Erneuerbare Energien und Infrastruktur
Ohne sinkende Kosten für Strom und Wasserstoff sowie einen Ausbau der Energieinfrastruktur bleiben Investitionen in die Dekarbonisierung der Industrie aus, so ein Papier des Fraunhofer-Exzellenzclusters Integrierte Energiesysteme. Deutschland muss bis 2045 klimaneutral werden, doch laut den Experten kommen die notwendigen Investitionen nicht zustande. Entscheider müssten überzeugt werden, dass das zukünftige Energiesystem eine wettbewerbsfähige Produktion auf Basis erneuerbarer Energien ermöglicht.
Der benötigte Investitionsbedarf ist enorm: Bis 2045 sind 550 Milliarden Euro für den Ausbau der Stromnetze sowie 100 Milliarden Euro für Wasserstoff- und CO2-Infrastruktur notwendig. Diese Investitionen sollten gezielt und effizient erfolgen. Um die Kosten beim Netzausbau zu senken, schlagen die Experten vor, Netzbetreiber durch Maßnahmen wie Eigenkapitalstärkung zu unterstützen und Lösungen wie die direkte Nutzung von Offshore-Windstrom für die Elektrolyse umzusetzen. Auch eine Abkehr vom Erdkabelgebot wird angeregt.
Für die weitere Nutzung erneuerbarer Energien sind Steuerungsmaßnahmen nötig, wie etwa Anreize für eine bessere Netzsteuerung und eine EEG-Förderung unabhängig von der Produktion. Zudem sollten Lösungen für eine stabile Versorgungssicherheit bei Dunkelflauten geprüft werden, einschließlich Anpassungen bei den Gebotslimits und der Nutzung von Netz- und Kapazitätsreserven.
Langfristig braucht Deutschland 80 Gigawatt flexible Kraftwerksleistung, wobei dezentrale Kraft-Wärmekopplungs-Anlagen (KWK) einen wichtigen Beitrag leisten könnten. Für die CO2-Speicherung müssen entsprechende Infrastrukturen aufgebaut werden, und der Ausbau der grenzüberschreitenden Energieinfrastruktur sollte vorangetrieben werden, um wettbewerbsfähige Strom- und Wasserstoffpreise zu erzielen.
Zusammengefasst: Ohne eine effiziente, kostengünstige Infrastruktur wird die Industrieumstellung auf klimafreundliche Technologien stocken.
(Quelle: Tagesspiegel Background vom 21.03.2025)
Die Energiewende bleibt hinter den gesetzten Zielen zurück
Deutschland ist bei der Erreichung einer sicheren, bezahlbaren und klimafreundlichen Energieversorgung bis 2030 noch weit entfernt, so die unabhängige Expertenkommission zum Energiewende-Monitoring in ihrem Bericht vom 21. März. Zwar gibt es Fortschritte bei den Stromkosten und der Reduktion der Treibhausgasemissionen, jedoch auch Verschlechterungen, besonders bei der Integration erneuerbarer Energien.
Die Elektrifizierung, als Schlüssel zur Klimaneutralität, stockt aufgrund hoher Strompreise im Vergleich zu anderen Energieträgern. Dadurch hinkt der Stromverbrauch hinter den prognostizierten Zielen, was die Netzentgelte durch steigende Investitionen weiter erhöht und den Umstieg auf elektrische Technologien erschwert.
Die Experten fordern Maßnahmen wie die Reduzierung der Netzausbaubedarf und die Einführung regional differenzierter Strompreise. Diese könnten Ineffizienzen verringern und den Ausbau der Infrastruktur effizienter gestalten. Ein Split der Stromgebotszone, wie von den Experten vorgeschlagen, wird von Union und SPD jedoch abgelehnt.
Beim Thema Kraftwerksneubau unterstützen die Experten die geplante Kraftwerksstrategie, betonen jedoch, dass starre Vorgaben wie die Umstellung auf Wasserstoff Investoren abschrecken könnten. Sie fordern einen flexibleren Ansatz und einen Kapazitätsmechanismus, um den Bedarf zu decken.
Zum Wasserstoffhochlauf ist die Entwicklung enttäuschend: Die Kosten sind höher als erwartet, und die Differenz zwischen grünem und blauem Wasserstoff ist größer als prognostiziert. Die Experten empfehlen, den Mix zu überprüfen und blauem Wasserstoff eine größere Rolle zu geben. Zudem sollte die Wasserstoffförderpolitik reformiert und langfristige Lieferverträge gefördert werden, um den Ausbau des Wasserstoffnetzes effizienter zu gestalten.
(Quelle: Tagesspiegel Background vom 22.03.25)
BASF nimmt 54-Megawatt-Wasserelektrolyseur in Betrieb
- Jahreskapazität von bis zu 8.000 Tonnen Wasserstoff
- Anstoß für den Hochlauf von Produkten mit reduziertem CO2-Fußabdruck
- Direkte Integration der Technologie in chemischer Produktionsumgebung weltweit einzigartig
Am Standort der BASF in Ludwigshafen hat Deutschlands größter Protonenaustausch-Membran-Elektrolyseur (PEM) den Betrieb aufgenommen. Die Anlage zur Herstellung von CO2-freiem Wasserstoff hat eine Anschlussleistung von 54 Megawatt und wird stündlich bis zu einer Tonne des für den Standort bedeutenden chemischen Ausgangstoffes produzieren. Nach rund zweijähriger Bauzeit wurde der Elektrolyseur heute im Beisein der Ministerin für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität von Rheinland-Pfalz Katrin Eder sowie Udo Philipp, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, eingeweiht.
Der in Zusammenarbeit mit Siemens Energy errichtete Wasserelektrolyseur ist eingebettet in die Produktions- und Infrastruktur am Standort Ludwigshafen und damit in seiner Schnittstelle und Integration in ein chemisches Produktionsumfeld weltweit einzigartig. Insgesamt wurden 72 sogenannte Stacks – Module, in denen der eigentliche Elektrolysevorgang stattfindet – in der Anlage verbaut. Der Elektrolyseur hat das Potenzial die Treibhausgasemissionen am Stammwerk der BASF um bis zu 72.000 Tonnen pro Jahr zu senken.
Horizontale einachsige Nachführsysteme spielen eine wesentliche Rolle bei der Minderung von Ertragsverlusten in der Landwirtschaft im Kontext von Agri-PV-Anlagen.
Ein Forschungsteam des Fraunhofer ISE untersucht verschiedene Tracking-Strategien, die die Lichtverteilung zwischen Pflanzen und Solarmodulen in Agri-PV-Anlagen optimieren sollen. Für die Fallstudie wird die Simulationen anhand einer Agri-PV-Anlage in einer Apfelplantage in Nussbach im Südwesten Deutschlands durchgeführt.
Agri-PV-Systeme bieten innovative Lösungen für globale Herausforderungen wie Klimawandel, erneuerbare Energieproduktion und Ernährungssicherheit. Besonders horizontale einachsige Tracker-Agri-PV-Systeme können durch optimierte Nachführstrategien (Anti-Tracking), die das Lichtgleichgewicht zwischen Pflanzen und Solarmodulen ausgleichen, Ertragseinbußen in der Landwirtschaft reduzieren.
Wissenschaftler präsentieren langlebige Perowskit-Photovoltaik-Module mit Kohlenstoffnanoröhren-Elektrode.
Ein Forschungsteam der Universität Nagoya hat in Zusammenarbeit mit der Denso Corp. ein 100 cm² großes Perowskit-Solarzellenmodul entwickelt, das eine einwandige CNT-Elektrode verwendet. Ziel des Projekts ist es, die Haltbarkeit und Leistung von Perowskit-Solarzellen zu verbessern, da herkömmliche Metallelektroden oft unter Oxidation und Korrosion leiden, was die langfristige Stabilität beeinträchtigt. CNT-Elektroden sind chemisch stabil, sehr oxidationsbeständig und ermöglichen aufgrund ihrer hohen elektronischen Leitfähigkeit einen effizienten Ladungstransport. Ihre Flexibilität und Transparenz bieten zudem den Vorteil der beidseitigen Lichtabsorption, was die Energieausbeute der Zellen erhöht und die Möglichkeit bietet, die Zellen auf flexiblen Substraten oder gekrümmten Oberflächen zu nutzen.
Projekt MoorPower: Potenzial von Photovoltaik zur Förderung der Wiedervernässung von Mooren
Fraunhofer ISE hat zusammen mit den Universitäten Greifswald und Hohenheim sowie dem Thünen-Institut ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das die Auswirkungen von Photovoltaikanlagen auf Moorgebiete untersucht.
Laut einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) sind gegenwärtig etwa 70 Prozent der Moore in Deutschland für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert, was jährlich rund 44 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft verursacht. Insgesamt entfallen etwa sieben Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland auf entwässerte Moorböden.
Das Ziel des Projekts ist es, herauszufinden, ob die Installation von Photovoltaikanlagen für Landwirte einen Anreiz schaffen kann, Moorböden wieder zu vernässen. Nur entwässerte und stark degradierte Moore kommen für die Kombination von Kohlenstoffspeicherung und solarem Stromertrag Infrage.
„Net Zero Valley“ in Südbrandenburg und Sachsen
Die Lausitz strebt an, die erste klimaneutrale Modellregion Europas zu werden – ein sogenanntes “Net Zero Valley”. In Brüssel haben Staatssekretär Thomas Kralinski (Sachsen) und Staatssekretärin Friederike Haase (Brandenburg) die Bewerbung vorgestellt, wie das sächsische Wirtschaftsministerium mitteilte.
Die EU-Initiative „Net Zero Valley“ verfolgt das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu steigern, die Abhängigkeit von Technologien zu verringern und gleichzeitig Klima- und Energieziele zu erreichen. In diesen „Tälern“ soll ein besonders günstiges Umfeld für die Ansiedlung von Unternehmen geschaffen werden, die auf saubere Technologien setzen.
Das Lausitz-Valley will dabei insbesondere auf Batterietechnologien, Speicherlösungen, Wasserstoff- und Stromnetztechnologien sowie auf Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz und der Sektorkopplung setzen.
Sachsen und Brandenburg haben bereits mit den Umweltprüfungen begonnen, die für die Ausweisung erforderlich sind. Dieser Prozess wird voraussichtlich noch bis zum Sommer andauern.
(Quelle: Tagespiegel vom 19.03.2025)
Wärmepumpe langfristig günstiger als neue Gasheizung
Eine Analyse der Beratungsgesellschaft co2online zeigt, dass eine neue Gasheizung über 20 Jahre mehr als doppelt so teuer ist wie eine Luft-Wärmepumpe. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 78.800 Euro für eine Gasheizung, während eine Wärmepumpe mit 37.550 Euro deutlich günstiger ist.
Hauptkostentreiber sind der steigende CO₂-Preis sowie höhere Brennstoff- und Netzentgelte. Ab 2029 verteuert zudem die Pflicht zur Nutzung von Biogas den Betrieb neuer Gasheizungen weiter. Langfristig sind daher weniger die Anschaffungskosten entscheidend, sondern die laufenden Energiekosten.
Eine Pelletheizung verursacht mit 35.000 Euro ähnliche Kosten wie eine Wärmepumpe, während Fernwärme mit rund 50.000 Euro teurer ist. Am günstigsten bleibt die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik.
Trotz hoher Folgekosten wurden in den letzten zwei Jahren über 1,2 Millionen neue Gasheizungen installiert. Viele unterschätzen die langfristigen finanziellen Belastungen. co2online empfiehlt daher eine frühzeitige Planung unter Einbeziehung staatlicher Förderungen.
(Quelle: Co2online / Tagespiegel vom 11.03.2025)
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